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Beitrag vom 21.08.2006
Thalaya - NewcomerInnenband
Silvy Pommerenke
Die Madonnen der Treptowers. Thalaya, das ist unbeschwerter Pop dreier Twentysomethings aus Berlin, der stellenweise an die junge M. L. V. Ciccone erinnert. Heuer bekannt unter dem schlichten...
...Namen Madonna! Die drei Mittzwanzigerinnen Jamue (braun), Matu (schwarz) und Miryam (blond) zeichnen sich durch wohltemperierte Arrangements und geschulte Stimmen aus. Wobei vor allem die charismatische Stimme von Matu aus dem Rahmen fällt, denn ihr merkt man den klassischen Gesangsunterricht an. Da steckt großes Potential hinter, mit dem sie sicherlich auch als Solokünstlerin große Chancen haben wird.
Thalaya - der Name lässt das Interpretatorinnenherz höher schlagen: sollte es sich hierbei etwa um eine frei erfundene Elfenkönigin handeln, oder aber ist er in Anlehnung an die griechische Göttin Thalia, die eine der drei Chariten war, gewählt worden? Letzteres würde passen, denn die Zeus-Töchter glänzten durch Anmut, und anmutig sind die drei Musikerinnen auf jeden Fall. Da liest man zwar von Rock- und Grunge-Band Sessions Miryams, und dem Einfluss der Neuen Deutschen Welle auf Jamue, beides jedoch muss lange zurück liegen, denn davon ist mitnichten etwas auf dem Album zu hören. Matu hingegen vertreibt sich, wenn sie keine Musik macht, gerne ihre Zeit als Soap-Darstellerin im "Klinikum Berlin-Mitte".
Während die EP "Irresistible 5" mit seinen fünf Songs nur einen kleinen Ausschnitt ihres Repertoires bietet, so weist das Studioalbum "Tradition" ein deutlich größeres Spektrum der drei Ladies auf. Ihre Leidenschaft für Madonna ist aber dem ganzen Longplayer anzuhören. Und vielleicht kommt ja doch ein wenig die Rock- und Grunge Vergangenheit von Miryam durch, wenn auf einigen Songs die E-Gitarre in bester Glamrock-Manier angerissen wird - allerdings mag das so gar nicht zu den holden Stimmen der Sängerinnen passen.
"Breath of desert" mit leichten Reggae Anklängen hebt sich deutlich von den übrigen Songs ab, und auch "Forever" lässt sich mit seinen Folk Elementen ganz gut an. Bei allen Songs liegt auf jeden Fall das Gefühl von "it`s great to be alive!" in der Luft. Und das Musikvideo zu "Irresistible" ist vor den schönen Kulissen der Treptowers gedreht worden, die immer wieder einen stylischen Hintergrund für Music-Clips, Bootsfahrten, Hochzeiten und anderes abgeben. Aber genau da liegt auch das Problem: alles wirkt irgendwie geschönt und weichgespült. Es fehlen die Kanten und Ecken, die gute Musik ausmachen.
AVIVA-Fazit: Potential haben die drei Frauen, keine Frage. Allerdings bleibt die Musik zu sehr an der Oberfläche. Allzu seicht sind die Melodien und den Stimmen fehlt - bis auf der von Matu - irgendwie der richtige Drive.
Thalaya im Netz: www.thalaya.de
Thalaya
EP: Irresistible 5
CD: Tradition
Label: Dos Amigos / Pool, VÖ: Juli 2006.
6,99 Euro90008115&artiId=5742057"