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Beitrag vom 15.09.2006
Joan as Police Woman - As real
Silvy Pommerenke
Vorsicht, dies wird ein Loblied! Joan as Police Woman ist unbeschreiblich schön und eine wahre Perle auf dem Neuerscheinungsmarkt. Definitiv! Joan, mit bürgerlichem Namen Wasser, ist...
...mit ebensolchen gewaschen. In jeder Hinsicht! Sei es, dass sie Antony von ANTONY AND THE JOHNSONS mit im Boot hat (nachhörenswert von ihm der ultimative Song "You Are My Sister"), oder sie eine prima Alternative zu "The Smiths" aus den Achtzigern aufzeigt. Denn spätestens bei "Christobel" weiß man, dass Morrissey von The Smiths sich warm anziehen muss, weil er mit Joan as Police Woman eine hammerharte Konkurrenz bekommt. Und das von einer Frau - dies erfreut das Hörerinnenherz ungemein!
Die Wahl-New Yorkerin Joan Wasser wurde am 26. Juli 1970 in Biddeford (Maine) geboren. Bei diesen biographischen Angaben stellt sich immer wieder die Frage, warum nicht auch von deutschen Musikerinnen bei der Vita Geburtsort und Bundesland, respektive Landstrich angegeben wird. Beispielsweise: Ulla Meinecke, geboren am 14. August 1953 in Usingen (Taunus). Die Antwort ist schnell gegeben: es klingt komisch! Aber zurück zu Joan. Mit sechs Jahren fing sie bereits mit dem Klavierspielen an, um sich mit acht der Violine zu widmen.
Neben diesen instrumentalischen Einflüssen hat sie vor allem auch der unvergleichliche Jeff Buckley beeinflusst. Jeff, einer der begnadetsten Musiker der neunziger Jahre, war der Lebensgefährte von Joan. Leider verstarb er 1997, und ja, er war der Sohn von Tim Buckley. Die Welt kann manchmal so klein sein. Wie überaus schade allerdings, dass Joan & Jeff niemals ein Duett gesungen haben. Das wäre olympiareif gewesen! Stattdessen präsentiert uns Joan aber einen anderen zweistimmigen Gesang, mit Antony, und auch das ist ganz "großes Kino"!
Neben ihrer Solokarriere hat Joan mit so berühmten MusikerInnen zusammengearbeitet wie Lou Reed, Tanya Donelly, Sheryl Crow, Dave Gahan (Depeche Mode), Elton John, und eben auch mit Antony and the Johnsons. Musikalisch könnte man sie als eine Mischung aus Leslie Feist und The Smiths einordnen. Aber allemal hat sie ihren eigenen Stil, der bei jedem Song auf intensivste Art & Weise herüberkommt!
Anspieltipps: Es gibt drei außerordentlich beeindruckende Stücke auf diesem Album (neben den anderen glänzenden Liedern, das versteht sich von selbst!). Da wäre zum einen "Eternal Flame", das aufgrund seiner Melodieführung und des Textes überzeugt: "I wanna show, I can be the lighter...". Daneben kommt "I defy", das in der Zweitstimme von Antony begleitet wird, unwiderstehlich aus den Boxen heraus. Als drittes absolutes Highlight ist "Christobel" zu nennen. Schnelle Riffs werden dort angespielt, und man fühlt sich in die frühen achtziger Jahre zurückversetzt, als The Smiths noch von Schallplatte abgespielt wurden. Joan Wasser ist die geborene Wiedergeburt, mit weiblichen Vorzeichen, der "Schmitts".
Weiterhören: Justine Electra und Cortney Tidwell
AVIVA-Tipp: Ein NewcommerInnen-Album der delikatesten Art! Dem Lob sämtlicher FachkritikerInnen kann sich AVIVA-Berlin nur anschließen. Weil Joan Wasser, alias Joan as Police Woman, eine unvergleichliche Erstveröffentlichung hingelegt hat - Joan as Wonder Woman!!!
JAPW im Netz: www.joanaspolicewoman.com
Joan as Police Woman
As real
Label: Rough Trade Distribution GmbH, VÖ: Juni 2006.
EAN: 5413356070620
17,99 Euro90008115&artiId=5484063&nav=5247"