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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 27.10.2006


Elke Brauweiler - Twist A Saint Tropez
Silvy Pommerenke

Der Name der Sängerin klingt nicht unbedingt hitverdächtig, sondern eher nach der Romanfigur aus einem Hanni & Nanni Buch. So ulkig kann kein Künstlername klingen, der muss echt sein.




Echt sind auch Brauweilers bisherigen Produktionen, die sicher jede von uns schon im Radio gehört hat, ohne allerdings zu wissen, dass es sich um oben genannte Elke handelte. Sie war nämlich die Stimme von Paula, die uns bereits mit dem Hit "Als es passierte" über den Äther versorgten, und die insgesamt vier Alben auf den Markt brachten. Neben der Arbeit für Paula hat sie aber auch für andere Bands gesungen und gespielt. Eine davon war im Jahr 2000 Commercial Breakup, die unter Vredeber Albrecht entstand, und der mit Elke sein gesangliches Pendant fand. Das besondere an dieser Zusammenarbeit war, dass sie überwiegend "anonym" kooperierten. Das geschah, indem Vredeber per Post Tapes von seiner Musik an Elke schickte, und diese dann ihre Stimme über seine Noten legte. So funktioniert Musik im 21. Jahrhundert. Auch mit Bosse arbeitete sie zusammen, und daneben widmete sie sich auch den Gedichten von Else Lasker-Schüler. Bei diesem Projekt wirkten unter anderem auch Katja Maria Werker, Gitte Haenning, Katja Riemann, Regy Clasen und Mieze mit. Alles Namen, die für anspruchvolle Musikkultur stehen.

Ganz dem heutigen Zeitgeist verfallen, hat sich Brauweiler mit ihrem Soloalbum explizit dem Elektro verschrieben. Neu jedoch an ihrem ersten Soloalbum ist, dass sie ausschließlich in französischer Sprache singt. Das ganze Album ist eine Ansammlung von nachgespielten Liedern unserer französischen NachbarInnen. Brauweiler hat sich dafür MusikerInnen ausgesucht wie France Gall, Brigitte Bardot, Francoise Hardy oder Serge Gainsbourg. Die Reminiszenz an die achtziger Jahre, in denen auch schon fleißig an den Synthesizern herumgespielt wurde, findet im Jahr 2006 immer größere Beliebtheit. Von daher scheint es nur logisch, dass die Sängerin, die auch schon die Bratsche für Viktoriapark streichte, nur wenige akustische Instrumente benutzt, und sich schwerpunktmäßig auf die elektronischen bezieht. Dabei fing sie durchaus mit einer klassischen Musikausbildung an: als Achtjährige bekam sie bereits Geigenunterricht, der sich dann ausweitete zum Bratsche- und Klavierspiel. Aus dem Chor-Gesang erwuchs die Solistin, deren Weg sie 1992 von Offenbach nach Berlin führte.

Anspieltipps: "Joe le taxi", im Original von Vanessa Paradis, findet in Elke Brauweiler eine gebührliche Nachsängerin (Einer der wenigen Songs auf dem Album, der mit einer akustischen Gitarre aufwartet.). "Pourquoi tu vis?" ist erfrischend spritzig und regt zum heftigen Mittanzen an. Dass das rockt, kann man sinnigerweise nicht wirklich sagen, denn es handelt sich ja nicht um Rock- sondern um elektronische Musik, aber es fetzt in jedem Fall!

AVIVA-Tipp: Elektrospaßmusik von der "Paulanerin" mit französischen Texten. Kurzweilig, spaßig und ganz im Zeichen der Retrowelle der achtziger Jahre. Die Vergangenheit holt einen eben immer wieder ein...

Elke Brauweiler im Netz: www.elke-brauweiler.de


Elke Brauweiler
Twist a Saint Tropez

Label: SPV GmbH, VÖ: 27. Oktober 2006.
EAN: 0693723826226
17,99 Euro90008115&artiId=5954424"

Else Lasker-Schüler: Das große Else Lasker-Schüler Projekt - ich träume so leise von dir90008115&artiId=5288789"



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Beitrag vom 27.10.2006

Silvy Pommerenke