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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 18.05.2019


Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg feiern 2019 zum dritten Mal in Folge das Double
Sylvia Rochow

Meisterinnenschaft und Pokal bleiben in Niedersachsen, doch die langjährige Kapitänin Nilla Fischer verlässt Wolfsburg. Bayern München scheitert im Champions League-Halbfinale an Barcelona. Immer im Blickfeld: Homophobie und Sexismus im Sport.




Ein weiteres Mal haben die Frauen des VfL Wolfsburg ihre Vormachtstellung im deutschen Fußball untermauert und sich das Double der Saison 2018/2019 gesichert. Nach 2014 (Meisterinnenschaft und Champions League), 2017 und 2018 (jeweils Meisterinnenschaft und DFB-Pokal) sowie dem Triple 2013 ist die doppelte Titelverteidigung bereits der fünfte Mehrfach-Triumph des Teams aus Niederachsen. Mit 24 Treffern sicherte sich die polnische Nationalspielerin Ewa Pajor zudem die Bundesliga-Torjägerinnenkrone. Statistisch traf die 22-Jährige damit in jedem Spiel mehr als einmal.

Am vorletzten Spieltag hatte Wolfsburg die insgesamt fünfte Meisterinnenschaft mit einem 1:0-Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim perfekt gemacht. und konnte von der erneuten Vize-Meisterin FC Bayern München nach einer lange ausgeglichenen Saison nicht mehr eingeholt werden. Beide Teams sind damit auch wieder für die Champions League qualifiziert. Turbine Potsdam belegte vor der SGS Essen den 3. Platz.
Aus der Bundesliga absteigen müssen nach nur einem bzw. zwei Jahren Erstklassigkeit Borussia Mönchengladbach sowie der SV Werder Bremen. Die Norddeutschen von Trainerin Carmen Roth wurden durch einen Last-Minute-Sieg Bayer 04 Leverkusens am letzten Spieltag noch überholt. In der kommenden Saison sind der 1. FC Köln und der FF USV Jena nach einer Spielzeit in der erstmals eingleisig mit 14 Teams ausgetragenen 2. Frauen-Bundesliga wieder erstklassig.

Getrübt wurde die Wolfsburger Party-Stimmung vor dem letzten Heimspiel der Saison gegen Potsdam lediglich durch die Verabschiedung mehrerer langjähriger Leistungsträgerinnen, insbesondere der norwegischen Offensiv-Allrounderin Caroline Hansen (zum FC Barcelona) und der schwedischen Abwehrchefin Nilla Fischer (zu Linköpings FC). Die scheidende VfL-Mannschaftsführerin hatte vor mehr als zwei Jahren eine Kapitäninnenbinde in Regenbogenfarben in die Frauen-Bundesliga eingeführt und erklärt: "Der Regenbogen symbolisiert Stolz, Vielfalt und Respekt füreinander. Im Fußball machen wir uns oft stark gegen Rassismus, was großartig ist. Aber mir ist es wichtig, das große Ganze zu betrachten, und da müssen wir auch Homophobie und Sexismus ins Blickfeld nehmen." Die 34-Jährige lebt offen lesbisch und ist seit 2013 mit ihrer Frau verheiratet. Der gemeinsame Sohn Neo wurde im Dezember 2017 geboren.
Mittlerweile tragen sämtliche KapitänInnen des VfL Wolfsburg in ihren Ligen die Regenbogenfarben, auch einige gegnerische Vereine schlossen sich beim jeweiligen Aufeinandertreffen der Vielfalts-Initiative an.

Im Finale des DFB-Pokals trafen die Wolfsburgerinnen Anfang Mai 2019 in Köln auf den SC Freiburg. Vor ca. 17.000 ZuschauerInnen hielten die Baden-Württembergerinnen das Spiel in der ersten Halbzeit offen und hätten durchaus selbst in Führung gehen können. Nach dem Seitenwechsel wurden die Titelverteidigerinnen jedoch stärker und erzielten in der 55. Minute durch Pajor verdient das Tor des Tages.

In der Champions League unterlagen die Niedersächsinnen Ende März 2019 nach zwei eher schwächeren Auftritten im Viertelfinale Titelverteidigerin Olympique Lyon. Bayern München erreichte dagegen erstmals das Halbfinale, schied dort jedoch gegen den FC Barcelona aus. Am Samstag, 18. Mai 2019, treffen die Katalaninnen im Endspiel in Budapest auf Lyon (Spielbeginn 18 Uhr, ab 18.30 Uhr live auf SPORT 1).

Weitere Infos unter:

www.vfl-wolfsburg.de

www.fcbayern.com

www.turbine-potsdam.de

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Copyright Text und Foto: Sylvia Rochow



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Beitrag vom 18.05.2019

Sylvia Rochow