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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 20.10.2008


Bernstein-Preis für junge Neurowissenschaftlerin aus Berlin
AVIVA-Redaktion

Das BMBF hat dieses Jahr den mit 1,25 Millionen Euro dotierten Bernstein-Preis für junge NachwuchsforscherInnen zum dritten Mal verliehen – in diesem Jahr erstmalig an eine Frau, Susanne Schreiber.




Die 32-jährige Neurowissenschaftlerin Susanne Schreiber von der Humboldt-Universität zu Berlin erhielt am 08. Oktober 2008 den mit 1,25 Millionen Euro dotierten Bernstein Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). "Der Bernstein Preis ist zu einer renommierten Auszeichnung geworden. Wir fördern damit die besten Talente", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. "Mit Susanne Schreiber ist eine hervorragende junge Wissenschaftlerin von der internationalen Jury ausgezeichnet worden."

Die Nachwuchsforscherin absolvierte ihr Studium der Biophysik an der HU Berlin. Ihre Diplomarbeit schrieb sie an der University of Cambridge in Großbritannien. Zur Anfertigung ihrer Doktorarbeit ging sie zunächst an das Sloan-Swartz Center des Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien. 2004 schloss sie ihre Promotion am Institut für Theoretische Biologie der Humboldt-Universität Berlin ab. Derzeit ist sie am Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience in Berlin und an der Charité tätig.

Mit dem international ausgeschriebenen Bernstein Preis ermöglicht das BMBF exzellenten Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern aus den Neurowissenschaften den Aufbau einer selbständigen Arbeitsgruppe an einer deutschen Forschungseinrichtung. Junge ForscherInnen aus dem In- und Ausland erhalten so hervorragende Startbedingungen, um eigene Forschungskonzepte zu realisieren und sich für die Übernahme von Führungspositionen in der Forschung zu qualifizieren. Der zum dritten Mal verliehene Preis ist Teil des "Nationalen Netzwerks für Computational Neuroscience", das vom BMBF mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 100 Millionen Euro unterstützt wird. Den Kern bilden die vier Bernstein-Zentren in Berlin, Freiburg, Göttingen und München. Namensgeber ist der deutsche Physiologe Julius Bernstein (1839-1917). Mit Susanne Schreiber wurde der Preis erstmals an eine Frau vergeben.

Als Bernstein-Preisträgerin wird Schreiber eine eigene Arbeitsgruppe in Berlin aufbauen. Sie erforscht die biophysikalischen Eigenschaften von Nervenzellen und untersucht, auf welche Weise ganze Netzwerke von Nervenzellen synchronisierte Signale aussenden können. Die Wissenschaftlerin verfolgt die Hypothese, dass die Aktivität des Gehirns und damit jedes Denken und Handeln letztendlich von den molekularen Eigenschaften einzelner Nervenzellen bestimmt wird.

Bereits im Jahr 2007 wurde die Wissenschaftlerin und Mutter eines Kindes, Susanne Schreiber, im Rahmen des Förderprogramms der Unesco-Kommission, L´ORÉAL Deutschland und der Christine-Nüsslein-Volhard-Stiftung geehrt. Das Programm bietet ideelle und finanzielle Unterstützung für herausragende Postdoktorandinnen mit Kindern bei der Vereinbarung von Familie und Karriere.

Weitere Informationen finden Sie unter::

Bundesministerium für Bildung und Forschung: www.bmbf.de
Nationales Netzwerk Computational Neuroscience: www.nncn.de
"For Women in Science", Deutschland: www.fwis-programm.de
"For Women in Science", International: www.forwomeninscience.com
Allgemeine Angaben zur Situation von Frauen in Studium und Wissenschaft finden Sie unter: www.cews.org/statistik



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Beitrag vom 20.10.2008

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