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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 05.05.2003


Trixiy Prabhawat im Interview mit AVIVA-Berlin
Anja Kesting

Das thailändische Restaurant KIEN-DU in Charlottenburg ist Lebensmittelpunkt von Trixiy Prabhawat - und umgekehrt...






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Je nach Aussprache heißt KIEN-DU, "probieren und sehen was passiert" oder auch "Fenster zur Stadt". Beide Bedeutungen sind der gebürtigen Weserbergländerin Trixiy Prabhawat auf den Leib geschrieben: Vor 30 Jahren verließ sie die wohlabgesteckte Laufbahn als Lehrerin und übernahm gemeinsam mit ihrem thailändischen Mann das KIEN-DU. Heute ist die stimmungsvolle Location nicht nur Anziehungspunkt für inter-kulturelle FeinschmeckerInnen, sondern auch zweites Zuhause und Infobörse für thailändische Landsleute. Und Trixiy ist nicht "die-Frau-von", sondern Dolmetscherin, Köchin, Beraterin, Kellnerin, Geschäfts- und Putzfrau und vor allem - Chefin mit Teamgeist.


AVIVA-Berlin: Wie sind Sie zum KIEN-DU gekommen - oder das KIEN-DU zu Ihnen?
Trixiy Prabhawat
: Als ich 1968 zum Studium nach Berlin kam, habe ich meinen Mann bei einer Uni-Party kennengelernt. Neben seinem Chemie-Studium jobbte er im heutigen KIEN-DU, das damals noch ein chinesisches Restaurant war. Als der Besitzer dann 1973 was Größeres aufmachen wollte, haben wir uns einen Ruck gegeben und das erste thailändische Restaurant Berlins eröffnet. Inzwischen stehen wir kurz vor unserem 30-jährigen Jubiläum!

AVIVA-Berlin: Sie hatten sich vor dem KIEN-DU auf die Lehrerinnen-Laufbahn eingestellt. Sind Sie nach der PISA-Studie erleichtert, sich anders entschieden zu haben? ,-)
Trixiy Prabhawat
: Trotz der vielen Annehmlichkeiten des BeamtInnen-Daseins möchte ich nicht anders leben und würde mich heute wieder für das KIEN-DU entscheiden. Als ich damals den sicheren Lehrerin-Job aufgab, war das zwar keine Entscheidung gegen den Schuldienst, aber eine bewusste Entscheidung für das KIEN-DU und einen weniger gradlinigen Weg.
Von`87-`92 habe ich nebenbei noch eine Ausbildung zur Gestalt-Therapeutin gemacht, um evtl. zweigleisig fahren zu können. In einer Zeit, in der "Therapien für Therapie-Geschädigte" angeboten werden, habe ich mich dann aber doch wieder voll und ganz auf das KIEN-DU eingelassen...

AVIVA-Berlin: Eine unserer klassischen AVIVA-Fragen lautet "Doppelbelastung - wie schaffen Sie´s?" Bei Ihnen müsste man nach der Dreifachbelastung fragen, denn Sie haben auch noch "Nebenjobs"...?
Trixiy Prabhawat
: Da mein Sohn schon längst erwachsen ist, trifft´s mich zumindest nicht "dreifach". Aber auch früher habe ich mich eigentlich nie überlastet gefühlt. Nachdem ich die thailändische Sprache gelernt und mich in die Kultur vertieft hatte, bin ich hier und da als Sprachmittlerin und Dolmetscherin eingesprungen.
Auch heute unterstütze ich viele ThailänderInnen aus dem Umkreis unserer Angestellten bei Behördengängen und ähnlichen Angelegenheiten.
Wir haben im KIEN-DU einfach ein gutes Team - wir helfen einander, jede(r) denkt mit, alle packen mit an... Ich kann mir sogar jeden Tag Zeit nehmen, um alleine noch einen Kaffee trinken zu gehen!

AVIVA-Berlin: Wie liest sich die 30jährige Geschichte des KIEN-DU? Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Trixiy Prabhawat
:. Viele - und nicht allein Berliner - Gäste kommen wegen der Authentizität der angebotenen Gerichte und der liebevollen Dekoration. Neben dem kulinarischen Niveau und der Ausrichtung auf Spezialitäten aus dem Nordosten Thailands liegt unserem Erfolgsrezept allerdings vor allem die Einheit von Arbeits- und Lebensraum zugrunde:
Das eigentliche Herzstück des KIEN-DU bildet dabei unser Buddha-Schrein, der mit Blumenketten und Goldplättchen behängt ist und täglich vom gesamten Team mit kleinen Präsenten bedacht wird - als Dank für die Fürsorge Buddhas.
Trotz des Chefin-Angestellten-Verhältnis bilden wir eine Art "Familienbetrieb" und dadurch existiert ein ganz besonderer Teamgeist. Das schafft nicht nur für uns, sondern auch für die Gäste ein besonderes Ambiente.

AVIVA-Berlin: Neben dem Restaurant-Betrieb bietet Ihr sowohl Buffets als auch Picknickkörbe mit exquisiten Delikatessen an. Wie kam´s zu dieser genialen Sommer-Idee? Geklaut? ,-)
Trixiy Prabhawat
: Nein, die Idee stammt ganz allein von uns! Ausgegangen sind wir dabei von unserem exclusiven Finger-Food, das bei den aufwendig dekorierten Buffets im Mittelpunkt steht. Als der Frühling vor der Tür stand, kam uns der Gedanke, dass auch lukullisch veranlagte SonnenanbeterInnen nicht auf unsere Delikatessen verzichten sollten. Jetzt bieten wir thailändisches Picknick-Essen mit und ohne Korb an.

AVIVA-Berlin: Was planen Sie für die Zukunft außerhalb des KIEN-DU?
Trixiy Prabhawat
: Nachdem mein Mann so viele Jahre in Deutschland gelebt hat, spielen wir mit dem Gedanken, die Rollen irgendwann einmal zu tauschen und gemeinsam in seine Heimat zu gehen. Das ist aber noch sehr ferne Zukunftsmusik. Dem KIEN-DU bleibe ich noch lange Zeit erhalten - und das KIEN-DU mir...




KIEN-DU
Thailändische Küche

Kaiser-Friedrich-Str. 89
1O585 BERLIN

TÄGLICH AB 17:OO
KÃœCHE BIS O:3O

tel./fax: o3o - 341 14 47
mobil: 01778604241

kiendu@nexgo.de
www.kien-du.de







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Beitrag vom 05.05.2003

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