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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 08.08.2016


Kathrin Hartmann - Aus kontrolliertem Raubbau. Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren. Verlosung
Helga Egetenmeier

Glyphosat und Palmöl, TTIP und gentechnisch veränderte Lebensmittel, diese Begriffe wirken polarisierend, doch kaum jemand weiß, was genau dahinter steckt. Die Autorin füllt diese Begriffe... AVIVA verlost 3 Bücher




...auf verständliche Weise und untersucht dabei mit detailgenauen Recherchen, wer durch die Entwicklungen in der Bioökonomie zu den Gewinnern und Verlierern gehört.

Kathrin Hartmann ging für ihre Recherchen zu den AkteurInnen und BäuerInnen in Asien, deren Leben die Palmölproduktion und Shrimps-Aquakultur entscheidend veränderte. Diese von Vertreibung und Ausbeutung Betroffenen, haben sich in kleinen NGOs zusammengeschlossen, um für ihre Rechte gegen globale Konzerne und die eigene Regierung eintreten können. Sehr genau betrachtet Hartmann diesen Kampf der Einheimischen um ihr kleines Stück Land, das ihnen mit Versprechungen und Drohungen weggenommen wurde und wird. Besonders ärgerlich findet sie es, dass Palmöl ein Biosiegel für nachhaltigen Anbau erhält, obwohl es bereits mehrere Tote auf Seiten der protestierenden Bevölkerung gab.

Gut recherchiert zeigt sie die stabilen Verflechtungen weltweit agierender Konzerne, wie Unilever, dem größten Konsumgüterkonzern der Welt, mit lokalen Firmen und Geldgebern, wie der Weltbank, sowie gewinnorientierten Zertifizierungsstellen, wie dem TÜV Rheinland. Ebenso gute Verbindungen besitzt die selbstlos wirkende Bill&Melinda Gates Foundation, die neben ihren gewinnorientierten Interessen auch ihre eigenen Forschungsziele verfolgt.

Hartmann nimmt keine Haltung als Vermittlerin ein, vielmehr stellt sie sich auf die Seite der vertriebenen KleinbäuerInnen, die nun als Billiglohnkräfte ausgebeutet werden, oder auf ihren Feldern gentechnisch veränderte Lebensmittel anbauen, das "trojanische Pferd der Saatgutkonzerne", wie sie es nennt. Keiner dieser Global Player brauche sich davor fürchten, dass das Außenhandelsabkommen TTIP nicht zustande kommt, da der antidemokratische Industrie-Lobbyismus weiter seinen Weg finden wird, seine Interessen durchzusetzen.

AVIVA-Tipp: Für Hartmann haben westliche Konsumbedürfnisse einen großen Anteil an der Zerstörung der Lebensgrundlage vieler Menschen in den Entwicklungsländern und der wenigen, dort noch intakten Natur. Dazu zählt auch der Anbau gentechnisch veränderter Lebensmittel durch Organisationen und Stiftungen, die vorgeben, im Namen der Menschheit zu wirken. Bei diesen mächtigen GegnerInnen sieht die Autorin Veränderungsmöglichkeiten nur im Widerstand durch Basisorganisationen, wofür sie einige Beispiele anbringt, deren Kämpfe auch kleine Lichtblicke zulassen.

Zur Autorin: Kathrin Hartmann geboren 1972 in Ulm, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik in Frankfurt/Main und arbeitete nach einem Volontariat bei der Frankfurter Rundschau dort als Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 war sie bei Neon als Redakteurin, heute lebt und arbeitet sie in München. Mit "Ende der Märchenstunde" erschien 2009 ihr erstes Buch über die Vereinnahmung der Lifestyle-Ökos durch die Industrie, 2012 folgte mit "Wir müssen leider draußen bleiben" ihr zweites Buch über die neue Armut.
(Quelle: Verlagsinfo)
Blog von Kathrin Hartmann: www.ende-der-maerchenstunde.de

Kathrin Hartmann
Aus kontrolliertem Raubbau
Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren

Blessing Verlag, erschienen August 2015
Paperback, Klappenbroschur, 448 Seiten
ISBN-13: 978-3-89667-532-3
18,99 Euro
www.randomhouse.de


AVIVA-Berlin verlost 3 Bücher. Bitte senden Sie uns dazu den AVIVA-Tipp aus unserer Rezension zu Elisabeth Meyer-Renschhausen - Urban Gardening in Berlin mit Angabe Ihrer Postadresse bis zum 30.10.2016 per Email an folgende Adresse: info@aviva-berlin.de



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Elisabeth Meyer-Renschhausen - Urban Gardening in Berlin.
Touren zu den neuen Gärten der Stadt. Die Gründerin und Mitinitiatorin zahlreicher Gemeinschaftsgarten-Projekte arbeitet seit Jahrzehnten intensiv mit den Themen Ernährung, Urban- und Guerilla Gardening und Interkulturelles Gärtnern von Berlin bis New York. In ihrer Publikation "Urban Gardening in Berlin" stellt Elisabeth Meyer-Renschhausen, PD Dr. für Geschlechtersoziologie und Kultursoziologie an der FU Berlin, Grüne Oasen und deren soziokulturelle und historische Entwicklung in der (Haupt-)Stadt vor. (2016)

Naomi Klein - Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima. Die kanadische globalisierungskritische Aktivistin, Schriftstellerin und Journalistin fordert eine Entscheidung: ein konsumorientierter Lebensstil, der das Leben auf der Welt in naher Zukunft unmöglich machen wird, oder ein Kurswechsel, der eine emanzipierte, klimafreundliche Gesellschaft etablieren kann. (2015)

Generation Laminat. Mit uns beginnt der Abstieg…und was wir dagegen tun müssen, von Kathrin Fischer. Wir müssen leider draußen bleiben. Die neue Armut in der Konsumgesellschaft, von Kathrin Hartmann
Deutschland scheint es gut zu gehen: die Arbeitslosenquote sinkt, die Wirtschaft wächst – aber auch die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich, während die Mittelschicht schrumpft und immer weniger Menschen von ihrer Arbeit leben können. In genauen Analysen beschreiben die zwei Autorinnen, wie hierzulande und weltweit nach dem neoliberalen Motto "Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied" die soziale Verantwortung der Armutsbekämpfung auf den Einzelnen abgegeben wird und wie einige wenige davon profitieren. (2012)

Good Food. Bad Food. Anleitung für eine bessere Landwirtschaft. Coline Serreau zeigt in ihrer visionären Dokumentation Menschen, die Antworten auf die drängendsten Probleme unserer Zeit gefunden haben: Sie leben vor, wie unsere Ressourcen effektiv genutzt werden können, ohne dabei die Natur zu zerstören und Menschen in bitterste Armut zu treiben. (2011)

Taste the Waste. Eine Dokumentation von Valentin Thurn. In unserer Wohlstandsgesellschaft werden über die Hälfte der Lebensmittel weggeworfen. Aber wer macht aus all den Waren Müll und welche Konsequenzen hat diese Form der Wirtschaft für die Ernährung von sieben Milliarden Menschen und für das Klima auf der Erde? Valentin Thurn findet vielfältige Antworten bei den unterschiedlichsten Menschen und zeigt Alternativen auf, die diese Verschwendung zumindest eindämmen können. (2011)

Weitere Infos unter:

Die LandarbeiterInnenbewegung für Nahrungssouveränität und Sozialen Wandel in Bangladesch ist ein Zusammenschluss der Bangladesh Krishok Federation und der Frauenorganisation Bangladesh Kishani Sabha mit rund zwei Millionen Mitgliedern, die sich auch für Geschlechtergerechtigkeit einsetzt.

Webseite des Bioökonomierats, der als unabhängiges Beratungsgremium der Bundesregierung über seine Arbeit informiert.


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Beitrag vom 08.08.2016

Helga Egetenmeier