18. Jüdisches Filmfestival Berlin und Potsdam. Meret Becker und Richy Müller sind diesjährige FestivalpatInnen. Eröffnung mit der Weltpremiere des Films Max Raabe in Israel - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 3/16/5785 - Beitrag vom 10.05.2012


18. Jüdisches Filmfestival Berlin und Potsdam. Meret Becker und Richy Müller sind diesjährige FestivalpatInnen. Eröffnung mit der Weltpremiere des Films Max Raabe in Israel
AVIVA-Redaktion

Pünktlich zu Chanukka 5772 stand der neue Termin fest. Vom 04. – 17. Juni 2012 wird die Volljährigkeit unter dem Motto "18! Le Chaim – Aufs Leben" mit den schönsten Filmperlen aus Israel ...




... dem jüdischen Leben und der ganzen Welt gefeiert. AVIVA-Berlin sagt Mazal Tov!
Nicht ohne Stolz können die VeranstalterInnen sagen, dass sie ein Wunder vollbracht haben: "Einen Tag nur sollte das Öl im wieder eingeweihten zweiten jüdischen Tempel reichen. Doch es hielt acht Tage vor. Alljährlich erinnert uns das Chanukka-Wunder daran, das es sich lohnt zu vertrauen und weiterzumachen. Jedes Jahr aufs neue! Wir hatten fröhliche Zeiten, interessante Zeiten, schwere Zeiten, unsichere Zeiten, leichte Zeiten, bunte Zeiten, lustige Zeiten. Doch all den Jahren war eines gemein: Die Liebe zum jüdischen Film.

Mit dem kommenden JÜDISCHEN FILMFESTIVAL BERLIN & POTSDAM feiern wir nun unsere Volljährigkeit."


Das Motto für 2012 liegt also auf der Hand:

18!
Le Chaim – Aufs Leben


Vom 04. – 17. Juni 2012 bringen die Initiatorinnen, allen voran Nicola Galliner, erneut das Beste, Interessanteste und Aktuellste des internationalen jüdischen Films nach Deutschland.
Das Programm des 18. JÜDISCHEN FILMFESTIVALS BERLIN & POTSDAM ist so umfangreich wie nie zuvor: Insgesamt 31 Filme werden in diesem Jahr präsentiert. Davon sind zwölf deutsche Produktionen und Co-Produktionen, außerdem Filme aus Israel, USA, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Sie können zehn Deutschland-Premieren und mit dem Eröffnungsfilm MAX RAABE IN ISRAEL eine Welturaufführung in diesem Jahr erleben.

Nach dem großartigen Erfolg der glamourösen Eröffnungsgala 2011 im Potsdamer Hans Otto Theater mit Iris Berben als Festivalpatin und Dr. Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland als Festivalpate, wurde gemeinsam beschlossen, die Kooperation mit dem Theater langfristig zu gestalten und auf die Folgejahre auszuweiten.
Dabei freut es die Veranstalterinnen ganz besonders, dass der Brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck für das kommende Festival erneut die Schirmherrschaft übernommen hat.
Zudem haben in diesem Jahr gleich zwei herausragende KünstlerInnen die PatInnenschaft für das JÜDISCHE FILMFESTIVAL BERLIN & POTSDAM übernommen und werden damit in die Fußstapfen der wundervollen Iris Berben treten:
Die Ausnahme-Künstlerin, Schauspielerin und Sängerin Meret Becker und der Schauspieler Richy Müller werden in diesem Jahr als FestivalpatInnen das JÜDISCHE FILMFESTIVAL BERLIN & POTSDAM unterstützen.

Sie werden am 04. Juni 2012 um 19:30 Uhr gemeinsam mit Festivaldirektorin Nicola Galliner und Ministerpräsident Matthias Platzeck auf der Bühne des Hans Otto Theaters in Potsdam direkt am Ufer des Tiefen Sees den 18. Jahrgang des JÜDISCHEN FILMFESTIVALS BERLIN & POTSDAM feierlich eröffnen.

Die Weltpremiere von "Max Raabe in Israel" bildet den Auftrakt des Filmfestivals
Es sind vor allem jüdische KünstlerInnen, denen Max Raabe mit seinen Konzerten auf der ganzen Welt immer wieder eine Hommage setzt und damit eine Brücke aus der Vergangenheit zu den Menschen heute schlägt. Der Film erzählt von einer einzigartigen Konzertreise: "Max Raabe und das Palastorchester" tourten 2010 mit ihrem Programm "Heute Nacht oder nie" durch Israel. Sie traten vor Menschen unterschiedlichsten Alters auf, den ganz jungen, die die deutschen Lieder erstmals hörten und den ganz alten, bei denen die Lieder Erinnerungen wachriefen. Fast alle Textdichter des Repertoires waren jüdischer Herkunft, viele von ihnen wurden vom Nazi-Regime ermordet. Der Film zeigt, wie Max Raabe in Israel empfangen wurde und welches Echo er auf sein Konzertprogramm bekommen hat, zeigt Begegnungen mit Menschen, deren Liebe für die Musik der 20er Jahre zum Teil eng mit der eigenen Familiengeschichte verbunden ist.

"Max Raabe und das Palastorchester" werden als Ehrengäste erwartet und zu Ehren der Festival-Eröffnung live auftreten.

Wie in jedem Jahr wird es auch für die diesjährige Gala ein kleines Kontingent an Kaufkarten geben, die ab dem 02. April 2012 direkt im Hans Otto Theater (Tel: 0331-98118) bestellt werden können.

Im Anschluss an die Gala bleibt das Festival dann erst einmal für drei Tage in Potsdam und wird dort vom 05. – 07. Juni 2012 wie gewohnt im Filmmuseum Potsdam gastieren. Ab dem 07. – 17. Juni 2012 präsentiert das JÜDISCHE FILMFESTIVAL BERLIN & POTSDAM dann zum 18. Mal im Berliner Kino Arsenal sein vielfältiges Programm.

Seit Jahren erfreut sich das JÜDISCHE FILMFESTIVAL BERLIN & POTSDAM wachsender Beliebtheit beim jüdischen und nicht-jüdischen Publikum in Berlin und Potsdam. Ein Fest auf das Leben des jüdischen Films in aller Welt und ganz besonders in Deutschland, das soll das Programm des 18. JÜDISCHEN FILMFESTIVALS BERLIN & POTSDAM sein.

Das Publikum darf sich erneut auf Überraschungen, wahre Entdeckungen und kulturelle Höhepunkte freuen, darunter:

Premiere: Jalda und Anna - erste Generation danach
17. Juni, 18:00 Uhr, Eiszeit Kino

Die Künstlerinnen Jalda Rebling und Anna Adam leben zusammen in Berlin, Prenzlauer Berg.
Beide sind Töchter von Müttern, die aus Auschwitz zurückkehrten. Das prägte ihr Leben, ihr Judentum. Heute leben sie selbstbestimmt stolz und jüdisch in Deutschland. Der Film begleitet sie. Er dokumentiert Annas Kunstprojekte wie z.B. den happy hippie jew bus, Jaldas Konzerte mit mittelalterlicher jüdischer Musik und die von ihnen gegründete egalitär-jüdische Gruppe. Er begleitet die ordinierte jüdische Kantorin Jalda bis nach Jerusalem, wo sie an der Conservative Yeshiva studiert und unterrichtet.

Dokumentarfilm, Regie: Katinka Zeuner, Co-Regie Ben Laser, D 2012, 72 min

Aktuelles zum Filmfestival, das Programm und Infos zur Culture Lounge finden Sie unter: www.jffb.de

Pünktlich zum 18. gibt es einen Neustart: das Kreativ-Büro des Fotografen und Künstlers Daniel Josefsohn hat dem bundesweit bekannten Festival eine neue Kampagne beschert. Die schwarzen Plakate mit leuchtend gelber Typo werden im Plakate-Dschungel zwischen Berlin und Potsdam wohl kaum untergehen. MEHR JUDEN INS KINO, so der Claim, ist als Hoffnung und Aufforderung zu verstehen.



Festivalleiterin Nicola Galliner dazu: "Ein wichtiges Anliegen des Festivals ist und war immer, den Anteil jüdischer Filme, Filmemacher und Themen erneut in der Filmlandschaft in Deutschland zu stärken. Vielen jüdischen Künstlern wurde in der Nazidiktatur die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, sie wurden vertrieben und ermordet. Diese dadurch in der deutschen Filmwirtschaft hinterlassene Lücke erneut mit Leben zu füllen und vielleicht auch irgendwann einmal wieder zu schließen, ist die Motivation des Festivals, die durch die neu gestaltete Kampagne unterstrichen wird."

Daniel Josefsohn, der Kopf hinter der Kampagne, ist bekannt für seinen ausgeprägten jewish humour. Josefsohn ist Israeli und der Erfinder des ersten politischen Parfums "MoslBuddJewChristHinDao – damit wir uns endlich riechen können." Als der mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnete Duft 2005 auf den Markt kam, lieferte er mit seiner Botschaft (und seinen Inhaltsstoffen) einen wohlriechenden Beitrag zu einem großen Thema, das in den Köpfen der meisten nicht mehr ironiefähig war. Josefsohn bewies das Gegenteil. Nicht zuletzt diese offene Haltung gab für Festivalleiterin Nicola Galliner den Ausschlag, den eigenwilligen Kreativdirektor, der u.a. auch für den visuellen Auftritt der Volksbühne Berlin verantwortlich ist, ins Team zu holen.

Hintergründe

Trotz großer finanzieller Schwierigkeiten im Jahr 2010 wegen gekürzter Mittel durch den Berliner Senat ließen sich Festivaldirektorin Nicola Galliner und ihre MitstreiterInnen nicht entmutigen und realisierten dennoch mit gewohnter Power das "16. Jewish Film Festival Berlin". Unter dem Motto "You don´t have to be jewish to enjoy the Jewish Film Festival" zeigten sie viele anfangs noch unbekannte Filme, die später mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Der Regisseur Ari Sandel, der 2006 mit "Westbank Story" antrat, wurde ein Jahr später sogar mit dem Oscar für seinen Kurzfilm ausgezeichnet. Nun organisieren die BetreiberInnen mit gewohnter Leidenschaft das Programm für das kommende Festival.

Seit der Gründung im Jahr 1995 versteht sich das Filmfestival als Forum für den jüdischen Film weltweit und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neuesten und interessantesten Beiträge jüdischer internationaler FilmemacherInnen in den deutschsprachigen Raum zu holen. Das Festival erfreut sich wachsender Beliebtheit beim Kinopublikum in Berlin und Potsdam und gilt deutschlandweit als Garant für spannendes, visuell innovatives Kino.

Auch das gesamte Jahr über initiiert das "Jüdische Filmfestival Berlin und Potsdam" in unregelmäßigen Abständen Kulturveranstaltungen für jüdisch interessiertes Publikum und präsentiert regelmäßig Lesungen, Konzerte und Vorträge im Rahmen der "Culture Lounge".

So wurde im Dezember 2009 in der "Culture Lounge" der Eröffnungsfilm des Jewish Film Festival Berlin 2009, "Der Junge im gestreiften Pyjama", als Special Screening im Kino Die Kurbel gezeigt. Das Bundespresseamt hat ihn auf Vermittlung des Jewish Film Festivals Berlin an 15.000 Schulen und Bildungseinrichtungen bundesweit versendet.

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

17. Jüdisches Filmfestival Berlin und Potsdam

Neue Veranstaltungsreihe des Jewish Film Festival Berlin 2010

16. Jewish Film Festival 2010

15. Jewish Film Festival 2009

Das AVIVA-Interview mit Nicola Galliner im Rahmen des 9. Jewish Film Festival in 2003.




Jüdisches Leben

Beitrag vom 10.05.2012

AVIVA-Redaktion