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AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 14.10.2012


Barbra Streisand - Release Me
Lisa Erdmann

"Gut, aber nicht gut genug" war die Headline dieser elf bisher unveröffentlichten Titel, die es auf keines der über 60 (!) Streisand-Alben geschafft haben. Mit "Release Me" bekommen die Songs...




... nun endlich eine zweite Chance und frau fragt sich: warum erst jetzt, Mrs. Streisand?

Diejenige Hörerin, die denkt, sie kenne jeden einzelnen Song von Showlegende Barbra Streisand, wird nun ganz offiziell eines Besseren belehrt. Denn bei den unzähligen Studiosessions der Grammy-, Emmy-, Oscar und Tony-Award-Preisträgerin entstanden immer auch einige Aufnahmen, die es nicht auf die Longplayer schafften und in das private Archiv der Ausnahmekünstlerin wanderten. Dort hortete sie die Mastertapes ihrer Recordings von 1963 bis heute. Im vergangenen Jahr durchforstete Streisand schließlich das angesammelte Repertoire und das Ergebnis lässt sich nun in Form des Albums "Release Me" anhören.

Dass diese elf Songs nicht zufällig ausgewählt und arrangiert wurden, lässt sich bereits am Opener erkennen. Schließlich beschreibt der Titel "Being Good Isn`t Good Enough" treffsicher, womit die restlichen "neuen" Songs wohl einst etikettiert waren. Entstanden war der Track in 1985 während der Arbeit an "The Broadway Album" und frau fragt sich spätestens bei der kraftvollen Zeile "I`ll be the best or nothing at all" unweigerlich, weshalb ein so leidenschaftlicher und imposanter Song für mehr als 25 Jahre in der musikalischen Abstellkammer herumlungern musste.
Auch bei den folgenden Titeln ist frau mehr als froh, dass die Streisand ihre Meinung geändert hat und diese Klangperlen nun endlich aufträgt. Jeder der Titel zeigt eine andere Facette aus dem schier unendlichen Spektrum der Ausnahmesängerin. Während das in 1970 von Jimmy Webb geschriebene "Didn`t We" mit weichen Streichern überzeugt, zieht Streisands Version von Randy Newmans melancholischem "I Think It`s Going To Rain Today" (bei dessen Aufnahme in 1970 übrigens Newman persönlich am Klavier sitzt) die Hörerin mit zarten Vocals in den Bann. Auch die unveröffentlichte Studioversion von "With One More Look At You" (aus "A Star Is Born", aufgenommen in 1977) und das im Bossa Nova-Stil gehauchte "Lost in Wonderland" (1968) sind echte Highlights.
"Am glücklichsten bin ich darüber, dass mich diese Songs immer noch berühren", erklärt Barbra Streisand. "Sie haben mir damals viel bedeutet… und sie tun es heute noch. Wenn ich sie mir jetzt anhöre, dann denke ich nur: Das Mädel war gar nicht so schlecht." Neun der elf Ausnahmen auf "Release Me" stammen von den Mastertapes der ersten Generation.

AVIVA-Tipp: Dieses Album kann getrost mit dem Slogan "Die besten Streisand-Hits, die Sie noch nie gehört haben" versehen werden. Jeder der elf Titel ist mehr als hörenswert und frau kann sich 48 Minuten lang nur wundern, warum sie erst jetzt in den Genuss dieser Klangkost kommen darf.

Barbra Streisand
Release Me

Label: Sony Music, VÖ: 5. Oktober 2012

Barbra Streisand im Netz: www.barbrastreisand.com

Weiterhören auf AVIVA-Berlin:

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Beitrag vom 14.10.2012

Lisa Erdmann