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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 20.03.2009


Vicky Leandros - Möge Der Himmel
Silvy Pommerenke

Wer hätte das gedacht, die Schlagerdiva schlägt einen ganz neuen Weg ein: Durch die kreative Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo und seinem Mannheimer Team ist ab heute Soul und Hip Hop angesagt.




Vor neun Jahren hat Vicky Leandros mit "Jetzt" ihr letztes Album mit neuen Songs aufgenommen. Danach gab es Best-of-CDs und ein Tribut-Album für Mikis Theodorakis und nun hat die Grande Dame eine Verjüngungskur gemacht. Nach mehreren Millionen verkaufter Alben, dem Liebäugeln mit der Politik und der gescheiterten Ehe zu Enno Freiherr von Ruffin, kam es nun zu dieser ungewöhnlichen aber äußerst ansprechenden Kollaboration. Während Xavier Naidoo die Griechin als "Kuscheldecke" bezeichnet, mit der er sich als Kind musikalisch einwickelte, hält Vicky Leandros große Stücke von dem Ausnahmesänger und seinen Mannheimer Musikerkollegen. So findet sich denn auch die bewegende Danksagung im Booklet von "Möge Der Himmel": "Lieber Xavier, ich wollte mit Gott sprechen und habe Dich gefunden." Der Mannheimer drückt sich da etwas weniger göttlich aus: "Wer alles, wirklich ALLES erreicht hat im Leben und sich noch einmal mit solchem Elan in eine völlig neue Produktion stürzt – das zeugt von echter Leidenschaft. Respekt." Dem kann man sich nur anschließen.

Anspieltipps: "Möge Der Himmel" trägt unverkennbar die Handschrift von Xavier Naidoo. Mit StreicherInnen im Hintergrund erhält der Song eine wunderbare Dramatik, besitzt eine phantastische Hookline und die Stimme der Griechin klingt richtig schön soulig. (Eine Live-Version des Songs können Sie als Video auf Vicky Leandros` MySpace Seite anschauen). "Wo Willst Du Hin" ist originär ein Song von Xavier Naidoos Album "Zwischenspiel". Vicky Leandros interpretiert das Lied sehr intensiv und spielt mit ihrer Stimme, die alle Nuancen zwischen Hoffnung und Verzweiflung enthält. Selbstverständlich wurde das Lied mit Loops und Drumcomputer untermalt, und Leandros klingt ganz so, als hätte sie nie etwas anderes gesungen. "Und Wenn Ein Lied", bereits zu finden auf dem Album "Noiz" der Söhne Mannheims, enthält durch die Leandros`sche Interpretation absoluten Gänsehautcharakter. Zu guter Letzt lässt Vicky Leandros mit dem Jacques-Brel-Klassiker "Un Enfant" das Album bedächtig ausklingen, und die Geigen kommen zu ihrem finalen Einsatz. Traumhaft!

Vicky Leandros im Netz: www.vickyleandros.com und auf MySpace

Weiterhören: Cassandra Steen und Rosenstolz

AVIVA-Tipp: Kaum zu glauben, dass Vicky Leandros auch ein Publikum diesseits der vierzig ansprechen kann. Die griechische Sängerin hat sich von Xavier Naidoo richtig auftunen lassen, ohne dass sie sich dabei verbiegt oder befremdlich klingt. Mit neuartigem und souligem Groove hat die 56-Jährige ein wirklich außergewöhnliches Album aufgenommen, das einfach nur cool ist. Ausnahmsweise trifft die abgedroschene Phrase hier absolut zu: Leandros hat sich neu erfunden!

Vicky Leandros
Möge Der Himmel

Label: Polydor / Universal, VÖ März 2009


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Beitrag vom 20.03.2009

Silvy Pommerenke