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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 27.01.2009


Judenhetze in Europa – ein Pressespiegel
AVIVA-Redaktion

Der neue alte Antisemitismus nimmt durch den Nahost-Konflikt erschreckende Züge an. Auch die AVIVA-Berlin-Redaktion wurde Zielscheibe für Anfeindungen und Drohungen. Hier ein Überblick über die ...




... Welle der Judenfeindlichkeit in Deutschland und Europa.

Übrigens: Wissen hilft gegen Vorurteile. Bewaffnen Sie sich mit Fakten und Argumenten! Zur Information und Aufklärung über das Judentum, den Staat Israel sowie den Konflikt im Nahen Osten bietet unter anderem die Bundeszentrale für Politische Bildung umfassendes und kostenloses bzw. -günstiges Material (auch für LehrerInnen zugeschnitten) an. Siehe: www.bpb.de Weitere Infos zu Geschichte, Land und Leuten finden Sie auf den Seiten der Israelischen Botschaft unter: www.mfa.gov.il

Aktuell aus den Medien:

Zum Fernbleiben des Zentralrats der Juden bei der Holocaust-Gedenkfeier:
"Der Gedenkfeier des Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus droht ein Eklat. Die Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland bleibt aus Protest gegen Missachtung und steigendem Judenhass erstmals der Veranstaltung fern, wie Generalsekretär Stephan J. Kramer der Nachrichtenagentur AP am Dienstag sagte." In: Stern.de

"Es sei zwar zu loben, dass in ganz Deutschland in vielen Veranstaltungen an den 64. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert werde, sagte der Generalsekretär (Stephan J. Kramer). ´Doch wir mussten auch feststellen, dass während des Gaza-Krieges die Zahl der Hass-Mails an den Zentralrat um 40 Prozent auf 200 bis 300 pro Woche zugenommen hat.´ In einem Zehntel der Mails seien explizite Morddrohungen gegen persönlich benannte Mitglieder des Zentralrats enthalten gewesen." In: taz

Zur Aufhebung der Exkommunikation des Erzbischofs Marcel Lefebvre, Gründer der Bruderschaft Pius X, und des Bischofs Richard Williamson:
"Ausgerechnet der deutsche Papst Benedikt XVI. hat den Erzbischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson wieder in die katholische Kirche aufgenommen. Von Rechtsextremen wird dieser Schritt gefeiert - der Zentralrat der Juden in Deutschland ist empört. (...) Zentralrat-Vize Graumann ist empörter als je zuvor: ´Der Vatikan importiert doch mit der Rehabilitierung der Piusbrüder den ganzen alten, längst überwunden geglaubten Antisemitismus wieder in die Kirche hinein. Diese Gefahr ist unübersehbar. Wenn die Neonazis über die Piusbrüder jubilieren, dann muss sich die katholische Kirche doch fragen, ob sie nicht was falsch gemacht hat.´" In: Spiegel Online
"Die Theologin Uta-Ranke Heinemann erhebt schwere Vorwürfe gegen Benedikt XVI. SPIEGEL ONLINE sagte sie, der Papst, der den Anspruch erhebe, in Glaubens- und Moralfragen unfehlbar zu sein, bagatellisiere mit dieser Ex-Exkommunikation den Antisemitismus. Und das sei kein Zufall: ´Die 2000-jährige Geschichte des Christentums ist eine Geschichte 2000-jähriger Judenverfolgung´, sagte die Papst-Kritikerin." In: Spiegel Online

Neo-Antisemitismus in Europa:
"Ein eingeschlagenes Schaufenster in einem jüdischen Studentenheim in Genf, Schmierereien in Zürich, die den Davidstern und das Hakenkreuz auf dieselbe Ebene stellen, Schmähbriefe an jüdische Gemeinden, ein Demonstrationsbanner mit der Behauptung, die Lage in Gaza sei schlimmer als der Holocaust: Israels Krieg gegen die radikal-islamische Hamas in Gaza, der am Sonntag nach drei Wochen mit einem brüchigen Waffenstillstand zu Ende ging, schürt Emotionen, die sich gegen Juden richten. (...) Israels Aussenministerin Zipi Livni äussert sich besorgt, weil ´in vielen Teilen der Welt zahlreiche Berichte über physische, verbale und andere Formen antisemitischer Attacken gegenüber Juden und israelischen Bürgern registriert worden sind". In: Weltwoche.ch

"Highest anti-Semitism rates in 2 decades: The number of anti-Semitic attacks around the world during Israel´s three-week military operation against Hamas in Gaza was up more than 300 percent compared to the same period last year, reaching a two-decade high, according to figures released Sunday by the Global Forum Against Anti-Semitism. The Israeli forum´s annual report, released ahead of Tuesday´s International Holocaust Remembrance Day, also cited the ´conspicuous´ comparisons being made between Israel´s actions against Hamas in Gaza and those of Nazi Germany during the Holocaust. More than 250 anti-Semitic incidents were reported around the world during the 22-day assault on the Islamic regime in Gaza. (...) The bulk of the incidents were carried out in Western Europe and were led by local Muslims, including 100 each in France and Britain, the report found." in: The Jerusalem Post

"Vom ´Blutrausch´ der israelischen Regierung sprechen? ´Logik der Gewalt´? Die Situation in Gaza mit ´Konzentrationslager´(n) vergleichen? Die Medien als Büttel der ´israelischen Kriegspropaganda´ brandmarken? Israelis als die Verantwortlichen für die ´jahrzehntelangen unerträglichen Lebensbedingungen der Palästinenser´ hinstellen? Die Hamas als ´islamische Hamas´ bezeichnen, die aus ´demokratischen Wahlen´ als ´kampfbereite(n) Hamas´ hervorgegangen sei? Das ´historische Duell zwischen David und Goliath´ bemühen? Was denn noch alles?" aus dem offenen Beschwerdebrief über Dr. Dirk Hermann Voß´ Leitkommentar (Sonntagszeitung Nr. 3 vom 17./18. Januar 2009) von Thomas Steierhoffer, Chefredakteur des PANKE-SPIEGEL (www.panke-spiegel.de) an Herrn Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin.

"In Brüssel versuchten Unbekannte, eine Synagoge anzuzünden. In den Niederlanden wurde das sozialistische Parlamentsmitglied Harry van Bommel auf einer Demonstration gesichtet, er skandierte "Intifada, Intifada, Palästina frei!". Teilnehmer der Demonstration berichteten niederländischen Medien, sie hätten ´Juden ins Gas´-Rufe aus dem Hintergrund vernommen, auch in Frankfurt soll Ähnliches gebrüllt worden sein. Im schwedischen Helsingborg schlug jemand das Fenster eines Gebäudes der jüdischen Gemeinde ein und warf einen Brandsatz hinein. Ein palästinensischer Einwanderer verletzte in Dänemark zwei Israelis mit Schüssen. In London wurde ein Brandanschlag auf eine Synagoge verübt. Und Europa steht mit dem Problem nicht allein da: In der Türkei musste ein Basketball-Europapokalspiel abgesagt werden, weil Fans des türkischen Vereins in der Halle antiisraelische Parolen skandierten. Die Spieler des israelischen Klubs Bnei Hasharon mussten in die Umkleidekabine flüchten. In der ganzen Welt wurden bei Demonstrationen israelische Flaggen verbrannt, Davidsterne Hakenkreuzen gleichgesetzt." In: Welt Online

Frankreich: "In Frankreich gibt es mit fünf Millionen Muslimen und 600.000 Juden die größten Gemeinden beider Konfessionen in Europa. Seit Jahresbeginn gab es bereits mehrfach Brandanschläge auf Synagogen. Die Regierung verstärkte auch die Sicherheitsmaßnahmen vor für Samstag angekündigten Demonstrationen beider Seiten. Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei in Paris 180 Menschen festgenommen, zwölf Polizisten waren am Rande gewaltsamer Proteste verletzt worden." In: honestlyconcerned.info

Türkei: "Reactions to Israel have reached an extremely dangerous point where Turkish Jews, who have nothing to do with military movements, receive life threats or where they are not allowed into restaurants."
In: Hurriyet

Italien: "Eine neofaschistische Gruppe hat Dutzende Geschäften jüdischer Kaufleute in Rom schwer beschädigt. Die Bande beklebte die Läden der Geschäfte mit Silikon und beschmierten die Wände vor den Shops mit den Worten ´Boykott gegen Israel´. Die römische Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Aufhetzung zum Rassenhass ein. Zur Aktion bekannte sich die neofaschistische Gruppe "Militia", die seit mehreren Jahren in Rom aktiv ist. Die jüdische Gemeinschaft in Rom verurteilte die Beschädigung der Geschäfte. In: Der Standard Online

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