Nivedita Prasad ist die erste Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Women + Work



AVIVA-BERLIN.de im Oktober 2024 - Beitrag vom 04.01.2012


Nivedita Prasad ist die erste Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises
AVIVA-Redaktion

Die Heinrich-Böll-Stiftung vergibt am 02. März erstmalig die Ehrung zum Gedenken an die im April 2011 verstorbene Berliner Senatorin Anne Klein. Die Auszeichnung geht für ihren Kampf gegen...




... Menschenhandel und moderne Sklaverei an Nivedita Prasad.

In der Begründung der Jury heißt es:

"Nivedita Prasad engagiert sich seit vielen Jahren für Frauen- und Menschenrechte. Mutig und entschlossen macht sie Frauenhandel und Gewalt gegen Frauen öffentlich, streitet für Strafverfolgung und Rechtsetzung. Sie kämpft gegen Rassismus und vor allem gegen Gewalt gegen Migrantinnen. Sie greift Tabuthemen wie `moderne Sklaverei` und Arbeitsausbeutung mit Fokus auf Frauen in `haushaltsnahen Dienstleistungen` auf. Sie ist eine der wenigen, die sich persönlich um die Opfer von Menschenhandel kümmert. Gegen alle Widerstände setzt sie mit ihren Mitstreiterinnen in der Beratungsstelle "Ban Ying" Maßstäbe für die rechtliche Anerkennung und Entschädigung der Opfer und für die Strafverfolgung der Täter ein. Auch aufgrund der Beharrlichkeit von Frau Prasad und einer Beschwerde beim UN-Frauenrechtsausschuss hat das Auswärtige Amt bereits 2003 Mindeststandards für die Beschäftigung von Hausangestellten von Diplomaten, darunter einen Mindestlohn, festgelegt."

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Juryvorsitzende: "Die Jury des Anne-Klein-Frauenpreises der Heinrich-Böll-Stiftung zeichnet Nivedita Prasad für ihren kontinuierlichen Einsatz für Menschenrechte aus. Ganz im Sinne Anne Kleins kombiniert sie praktische Hilfe für Frauen mit der Durchsetzung ihrer Rechte. Sie ist ein Mut machendes Vorbild für viele Aktivistinnen, die sich insbesondere für Frauenrechte in der Migration einsetzen."

Die Preisträgerin:

Nivedita Prasad ist 1967 in Madras/Indien geboren worden. Sie hat an der FU Berlin Sozialpädagogik studiert und an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zum Thema: "Gewalt gegen Migrantinnen und die Gefahr ihrer Instrumentalisierung im Kontext von Migrationsbeschränkung" promoviert.
Prasad hat seit Beginn ihres Berufslebens sowohl in der feministischen Praxis als auch in der universitären Lehre gearbeitet und publiziert. In allen Arbeitsfeldern hat das Thema "Gewalt gegen Migrantinnen" sie begleitet. So hat sie zunächst zu "Migrantinnen und sexualisierte Gewalt" publiziert und Präventionsmodelle entwickelt, die im deutschsprachigen Raum bis heute einzigartig sind. Sie ist Dozentin und Aktivistin gleichermaßen, die wie kaum eine andere Theorie und Praxis miteinander ins Verhältnis setzt und sich unter Anderem menschenrechtlichen Ansätzen in der Sozialarbeit widmet. Als freiberufliche Dozentin und Publizistin entwickelt sie unter Anderem Konzepte zur Integration von Menschenrechten an Hoch- und Fachhochschulen und in der Praxis der Sozialarbeit und hat zahlreiche Aufsätzen und Bücher veröffentlicht.

Der mit 10.000,- Euro dotierte Preis wird bei einem Festakt am Geburtstag Anne Kleins am 02. März 2012, um 19 Uhr in Berlin überreicht.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Ban-Ying. Moderne Sklaverei

www.boell.de

Flyer zum Anne-Klein-Frauenpreis

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Anne-Klein-Frauenpreis für Verwirklichung von Geschlechterdemokratie ausgeschrieben. Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2011

Menschenhandel ist moderne Sklaverei



(Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung)


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Beitrag vom 04.01.2012

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