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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 01.06.2003


Frauen haben besondere Ansprüche an ihre Bank ...
Sharon Adler

Frauen und Geld. Die Seminare der Weberbank. Das Interview mit Eva Donsbach, Direktorin und Geschäftsstellenleiterin der Weberbank Privatbankiers KGaA in der Jägerstraße am Gendarmenmarkt in Berlin.






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AVIVA: Frauen interessieren sich weniger als Männer für das Thema Geldanlage. Dieses Thema rangiert deutlich hinter Themen wie "Gesunde Ernährung", "Gastlichkeit", "Urlaub", "Wohnen" und "Bücher". Warum ist das Ihrer Meinung nach so, was könnte getan werden, um das Bewusstsein der Frau für finanzielle Aspekte ihres Lebens zu stärken?
Eva Donsbach:
Indem man stärker die Probleme anspricht, aber auch die gleichzeitigen Chancen daran herausstellt. Als wir das Ladies Office am 27. März 2003 ins Leben riefen, haben wir mit vielen Frauen über dieses Thema gesprochen. Oft kam die Antwort: "Eigentlich haben Sie recht, ich muss mich mit dem Thema mehr beschäftigen. Aber es interessiert mich nicht, es macht mir keinen Spaß." Man kann fast sagen, so wie Männer keinen Spaß am Sommerschlussverkauf haben, so haben Frauen häufig keinen Spaß an Finanzen!

AVIVA: Ja, es ist schade, dass es Frauen keinen Spaß macht, ihren Vermögensaufbau selbst in die Hand zu nehmen...
Eva Donsbach:
Wenn ich jetzt mal von mir selber ausgehe: Ich bin um einiges chaotischer als mein Mann, ich brauche nicht diese starre Ordnung "der Schlüssel liegt da, und das ist da", sondern ich kann mit einem gewissen Chaos leben. Und das ist bei ganz vielen Frauen der Fall. Leider führt das häufig dazu, dass Frauen den Vermögensaufbau zu wenig systematisch betreiben und dann möglicherweise von einer Scheidung oder dem Tod des Ehepartners völlig unvorbereitet getroffen werden.

AVIVA: Und Frauen brauchen auch ein Stück weit eine, nicht unbedingt chaotische, aber eben doch eher lebendigere Produktauswahl. Eine individuelle Anlagestrategie, die auch die veränderlichen Aspekte im Leben berücksichtigt...
Eva Donsbach:
Und genau aus diesem Grund haben wir das Weberbank Ladies´ Office konzipiert. Wir haben in vielen Kundengesprächen die Erfahrung gemacht, dass Frauen teilweise andere Bedürfnisse als Männer haben bzw. andere Prioritäten setzen. So treffen Frauen finanzielle Entscheidungen langfristiger und weniger impulsiv, was sich auch darin zeigt, daß Frauen nur halb so viele Transaktionen durchführen wie Männer.
Die Weberbank wird in Berlin schon seit Jahren als die kundenorientierteste Bank ausgezeichnet. Natürlich kann man das von einer Privatbank auch erwarten. Bei uns ist alles ein bisschen persönlicher als bei anderen Banken, jeder einzelne Mitarbeiter wird von den Partnern "handverlesen" und die Ansprüche an das Auftreten und die Persönlichkeit der Mitarbeiter sind anders.

Wir legen sehr viel Wert auf die Überlegung, "Was können Frauen von uns erwarten?, Was würden sie sich wünschen?. Möchten sie von Frauen betreut werden? Das kann zufällig bei anderen Banken auch der Fall sein, aber häufig wird man nicht gefragt.
Weil viele Frauen die Woche über entweder familiär oder beruflich eingespannt sind, bieten wir auch samstags Beratungen an. Und dann kam die Überlegung hinzu, mehr zu machen als das normale Banking. Wir wollen die Frauen auch in dem unterstützen, was sie benötigen, um ihren Beruf gut ausüben zu können. Wir kümmern uns um Familienbelange durch die Einschaltung des Familienservice. Und das war die Abrundung. Man könnte das natürlich noch viel breiter fächern, aber dann verlassen wir komplett den Bereich das Bankgeschäft.
Dann kam die Ãœberlegung "Wie wollen wir die Frauen erreichen?"
Wir haben mit einigen Frauen vorher gesprochen, die meinten, sie müssten sich ja eigentlich mit dem Thema "mal beschäftigen, sie würden auch ganz gerne grundsätzlich mal in Themen eingewiesen/ eingeweiht werden, ins Thema Börse beispielsweise, weil sie manches gar nicht begreifen, aber sich nicht trauen zu fragen".
Für uns war jedoch klar, daß dies alleine nicht reicht, um möglichst viele Frauen zu erreichen. Wir haben daher die Finanzthemen um einen interessanten zweiten Schwerpunkt ergänzt, der nichts mit dem Thema zu tun hat, aber der Einblick gibt in andere Bereiche. Dies kann in Form der Vorstellung interessanter Persönlichkeiten, wie Frau Professor Gesine Schwan, oder auch durch eine Weinprobe oder den Vortrag einer Kunsthistorikerin erfolgen. Wichtig war uns dabei, daß neben den trockenen Finanzthemen auch immer Gesprächsstoff für das anschließende nicht weniger wichtige networking vorhanden ist. Insofern ist es uns auch ein Anliegen, Gleichgesinnte zusammenzubringen, eine Art von Clubatmosphäre zu schaffen. Und so ist unser komplettes Paket geschnürt worden.

AVIVA: Abschließend noch eine Frage zu den Seminaren: Welche sind geplant?
Eva Donsbach:
Es stehen in den nächsten Wochen konkret zwei Seminare "Börse" und "Vererben"an.
Das sind wichtige Themen, die sehr oft nachgefragt werden. Und beim Erben/Vererben kommt wieder eine frauenspezifische Komponente zum Tragen, nämlich dass Frauen häufiger als Männer das Gefühl haben, mit ererbtem Reichtum etwas Sinnvolles oder Gutes machen zu müssen und dazu neigen, sich überfordert zu fühlen. Das Börsenseminar soll natürlich Grundwissen vermitteln, auch die Scheu nehmen, das ist sehr wichtig. Wir wollen zeigen, dass es kein Hexenwerk ist, dass es relativ einfach ist, wenn man sich damit beschäftigt. Und dass es ganz nebenbei auch durchaus Spaß machen kann.

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Zur zweimonatlich aktualisierten Anlagestrategie.




Lesen Sie auch die anderen beiden Interview-Beiträge mit Eva Donsbach:

Frauen haben besondere Ansprüche an ihre Bank. Ladies Office Spezial...

Ladies Office Spezial. Familienservice...




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Beitrag vom 01.06.2003

Sharon Adler