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Beitrag vom 27.02.2017
Der Anne-Klein-Frauenpreis 2017 geht an Nomarussia Bonase
AVIVA-Redaktion
Die Jury würdigt am 03. März 2017 den persönlichen Mut der südafrikanischen Kämpferin für Frauenrechte und Frauenpolitik und das Engagement der Khulumani, die in Südafrika und darüber hinaus für Versöhnung, aber auch für explizite Benennung von Unrecht und Wiedergutmachung eintreten.
Zu Ehren Anne Kleins vergibt die Heinrich-Böll-Stiftung einen Preis für frauenpolitisches Engagement. Anne Klein als kämpferische Juristin und offen lesbisch lebende Politikerin hat feministische Pionierarbeit geleistet. Sie war die erste feministische Frauensenatorin in Berlin. Mit dem Preis fördern die InitiatorInnen jährlich Frauen, die sich durch herausragendes Engagement für die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie auszeichnen.
Die diesjährige Preisträgerin:
Nomarussia Bonase, Kämpferin für Frauenrechte und Gerechtigkeit in Südafrika, setzt sich für die Opfer und Überlebenden des Apartheidregimes ein - auch und insbesondere für Frauen, die von der Wahrheits- und Versöhnungskommission (1996–1998) nicht gehört wurden und denen Gerechtigkeit und Reparation zustehen sollte.
Sie ist National Coordinator bei "Khulumani". "Khulumani" bedeutet "laut sprechen, aussprechen, das Wort ergreifen". Der Organisation gehören 104.000 Apartheidopfer/-überlebende an. In sehr gut vernetzten Lokalgruppen bestärken sich vor allem Frauen gegenseitig, gemeinsam für die politische Anerkennung des verübten Unrechts an Frauen zu kämpfen: Sie fordern anzuerkennen, dass sexuelle Gewalt bewusst als Waffe eingesetzt wurde und bieten konkrete Beratungen bei Gesundheitsproblemen und bei rechtlichen Fragen. Sie ermutigen Frauen, den Versöhnungsprozess aus frauenpolitischer Perspektive kritisch zu hinterfragen, und sich nicht in die Rolle der passiven Opfer oder der Bittstellerinnen drängen zu lassen.
Mehr Informationen finden Sie unter:
www.khulumani.net und www.facebook.com/khulumaniafrica
Der Anne-Klein-Frauenpreis
Der mit 10.000,- Euro dotierte Preis wird an Frauen aus dem In- und Ausland verliehen, die sich herausragend und hartnäckig für die Geschlechterdemokratie, gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der geschlechtlichen Identität engagiert haben. Die Preisträgerinnen sollen sich vor allem durch Zivilcourage, Mut und Widerstand auszeichnen und sich im Rahmen ihrer Aktivitäten für Frauen und Mädchen engagiert haben.
Anne Kleins Schenkung ermöglicht es der Heinrich-Böll-Stiftung, das Engagement von Frauen für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung mit diesem Preis zu unterstützen. Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht die Vergabe des Preises als eine politische Stellungnahme. Der Preis soll durch die mit ihm verbundene öffentliche Aufmerksamkeit, finanzielle Unterstützung und politische Anerkennung helfen, die feministischen und frauenpolitischen Anliegen der ausgezeichneten Frauen voranzubringen.
Die feierliche Preisverleihung findet am Freitag, 03. März 2017 ab 19 Uhr statt.
Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Hinweis: Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.
Weitere Informationen und Anmeldung unter:
www.calendar.boell.de
Die Preisträgerinnen bisher sind:
Prof. Dr. Nivedita Prasad, Berlin – für ihren unermüdlichen Einsatz für Rechtssicherheit für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und Religion und gegen Rassismus
Lepa Mladjenovic, Belgrad - für ihr mutiges Eintreten für Frauen- und Lesbenrechte, sexuelle Selbstbestimmung und gegen Gewalt und Militarismus
Imelda Marrufo Nava, Ciudad Juárez – für ihren unerschrockenen Kampf gegen genderbasierte Gewalt und ihren Beitrag zur Anerkennung des Feminizids als eigenständigen Straftatbestand
Nebahat Akkoc. Seit Mitte der 90er Jahre setzt die armenisch-alevitische Kurdin sich für Frauen ein, die häusliche Gewalt erleben.
Gisela Burckhardt - Aktivistin und Vorstandsvorsitzende von FEMNET e.V.
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Nebahat Akkoc erhält Anne-Klein-Frauenpreis 2015
Der diesjährige Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung geht an die Frauenrechtlerin Nebahat Akkoc. Seit Mitte der 90er Jahre setzt die armenisch-alevitische Kurdin sich für Frauen ein , die häusliche Gewalt erleben. (2015)
Nivedita Prasad ist die erste Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises
Die Heinrich-Böll-Stiftung vergibt am 02. März erstmalig die Ehrung zum Gedenken an die im April 2011 verstorbene Berliner Senatorin Anne Klein. Die Auszeichnung geht für ihren Kampf gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei an Nivedita Prasad. (2012)
(Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung)