Christa Wolf – Umbrüche und Wendezeiten / Sarah Kirsch – Christa Wolf – Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt – Der Briefwechsel - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Literatur Sachbuch



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 09.08.2020


Christa Wolf – Umbrüche und Wendezeiten / Sarah Kirsch – Christa Wolf – Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt – Der Briefwechsel
Silvy Pommerenke

Christa Wolf kann heutzutage nicht mehr unvoreingenommen gelesen werden. Ihre Stasi-Vergangenheit als IM Margarete wiegt schwer. Zumal die Vorwürfe Anfang August 2020 von der diesjährigen Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert in einem FAZ-Beitrag erneut geäußert wurden, in dem sie Wolf als "SED-Schriftstellerin" bezeichnete. Mit diesem Hintergrundwissen lesen sich sowohl die 2008 geführten Interviews im Buch "Umbrüche und Wendezeiten" als auch ihr Briefwechsel mit Sarah Kirsch mit einem anderen Blick.




Sarah Kirsch – Christa Wolf – Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt – Der Briefwechsel

Die beiden Autorinnen waren nicht nur gänzlich unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten, sondern auch in ihrer Prosa. Während Kirsch lyrisch, bildhaft und pointiert schrieb, zeichnete sich der Stil von Wolf essayistisch, reflektiert und abwägend aus. Vor allem aber verfasste Kirsch Gedichte, womit Wolf wiederum nichts anzufangen wusste. Nichtsdestotrotz freundeten sich die beiden Frauen um 1960 an, und diese Freundschaft hielt gut drei Jahrzehnte. Sie zerbrach letztendlich an politischen Differenzen und dem Umbruch 1989/90. Mit diesem Wissen wird die Lektüre der Briefe umso interessanter, und es ist erkennbar, dass sich der Entfremdungsprozess bereits Ende der 1970er Jahre anbahnte. Kirsch hatte 1977 einen Ausreiseantrag gestellt und lebte anfangs in West-Berlin, zwischen 1978 und 1979 hielt sie sich als Stipendiatin in der Villa Massimo in Rom auf. In einem Brief an Christa Wolf, beteuerte sie, in, diese solle keine Angst haben, dass sie sich voneinander entfernen. Offenbar hat Wolf in einem vorherigen Brief diese Befürchtung geäußert. Dieser Brief ist leider nicht erhalten. Seit 1983 lebte Sarah Kirsch dann zurückgezogen in Tielenhemme in Schleswig-Holstein. Erst zwei Jahre später erhielt sie einen Besuch von Christa und Gerhard Wolf, Sarah Kirsch durfte seit ihrer Ausbürgerung nicht mehr in die DDR einreisen. Die ehemals enge Freundschaft hatte sich tatsächlich verändert, ganz so, wie es Christa Wolf befürchtete.

In dem Briefwechsel der beiden Autorinnen geht es nicht nur um Literatur und das Schreiben. Ein Großteil des Austauschs ist auch privater Natur: Alltagsprobleme, Liebesangelegenheiten oder Klatsch und Tratsch aus dem Kulturleben. Bei allen Briefen schwingt aber auch das Wissen mit, dass ihre Briefe von der Zensur mitgelesen werden, so dass direkte Kritik am politischen System der DDR nur verklausuliert geschrieben werden konnte.
Der Briefwechsel ist unausgeglichen, da deutlich mehr Briefe von Sarah Kirsch überliefert sind. Ob Christa Wolf weniger geschrieben hat, oder ob einige Briefe verlorengegangen sind, bleibt offen. Zudem gibt es Zeiten des Schweigens, vermutlich durch Differenzen der beiden Schriftstellerinnen ausgelöst.
Anfangs gehen die Briefe noch von Sarah und Rainer Kirsch an Gerhard Wolf und beziehen sich vor allem um den produktiven Arbeitsprozess der Kirschs, zumal Sarah ihre Gedichte an Gerhard zum kritischen Lesen und zum Aufbewahren schickte. Ab Anfang der 1970er Jahre gestaltete sich der Briefwechsel immer mehr zu einem zwischen Christa Wolf und Sarah Kirsch. Die Anrede wechselt zu "Vielliebe Sarah", später "Fielliebe Sarah" und zu "Sehr liebe Christa" oder auch "Herzliebe Christa".
Im Verlauf ist immer wieder der politische Druck spürbar, unter dem vor allem Sarah Kirsch litt. Die Anfeindungen des SED-Parteiorgans gegen die Schriften der Autorin wogen schwer und haben unter anderem zum Ausreiseantrag Kirschs im Jahr 1977 geführt.

Bei den späteren Briefen ging der Austausch häufig um die Gartengestaltung der beiden Frauen. Sarah Kirsch hatte ihr ländliches Idyll mit Katzen und Lämmern im schleswig-holsteinischen Tielenhemme gefunden, Christa Wolf flüchtete zur Erholung von Großstadtstress und literarischen Verpflichtungen immer wieder zu ihrem mecklenburg-vorpommerischen Landsitz in Woserin. Auch Krankheiten spielten zusehends eine größere Rolle in dem Briefwechsel, zumal Christa Wolf 1988 lebensbedrohlich erkrankte. Diese Erfahrungen hatte sie später in der Erzählung "Leibhaftig" verarbeitet. Ab August 1989 wurde auch die politische Situation in der DDR und das massenhafte Flüchten der DDR-Bürger*innen thematisiert.

Zum Zerwürfnis zwischen den beiden Autorinnen kam es schließlich, weil Sarah Kirsch die politische Einstellung Christa Wolfs missfiel. Diese wünschte sich die DDR als einen souveränen, aber demokratischen Staat, Kirsch hingegen war für den Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten. Dazu kamen noch die Vorwürfe, dass Christa Wolf die Freundschaft zu dem griechisch-deutschen Schriftsteller und Übersetzer Thomas Nicolaou nicht hinterfragen würde, obwohl Gerüchte über ihn als Stasi-Spitzel kursierten (die Gerüchte stellten sich im Nachhinein als wahr heraus). Zu guter Letzt entwickelte sich auch noch der Literaturstreit, der mit der Kritik an Christa Wolfs Erzählung "Was bleibt" seinen Auslöser hatte, und infolgedessen ehemalige regimekritische Intellektuelle aus der DDR unter Generalverdacht gestellt wurden.

Das Bemühen Christa Wolfs, den Konflikt zu bereinigen, war erfolglos. Die letzte Karte von Sarah Kirsch an Christa Wolf wurde im Dezember 1990 geschrieben. Danach setzte Funkstille ein und die dreißigjährige Freundschaft ging zu Ende.

Christa Wolf – Umbrüche und Wendezeiten

Der Filmemacher und Dokumentarist Thomas Grimm führte 2008 Interviews mit Christa Wolf und ihrem Mann Gerhard. Herausgekommen ist der Band "Umbrüche und Wendezeiten", in dem Christa Wolf visionär und klug gesellschaftliche Diagnosen und Prognosen über den Wegzug junger Menschen aus Ostdeutschland, der Verbreitung rechten Gedankenguts oder die drohenden Folgen des Klimawandels stellt. Sie ist zudem eine präzise Analystin der Wendezeit und erlaubt der Leser*in private Einblicke in ihr Leben. Die Interviews wurden postum ergänzt durch Reden, Aufrufe und Artikel von Christa Wolf. Dadurch ist ein authentischer und persönlicher Blick der vielfach ausgezeichneten Autorin entstanden:

"Ich führe zwei Kalender jedes Jahr mit ziemlich genauen Eintragungen. (…) Ich schreibe sogar jeden Tag auf, was es zu essen gab. Wirklich. Ich bin ganz unglücklich, wenn ich es manchmal vergesse und mich nicht mehr daran erinnere. Und das Wetter trage ich oben drüber ein."

Thomas Grimm beleuchtet mit seinen Fragen die Arbeitsweise Christa Wolfs, wichtige Stationen im Leben des Ehepaares Wolf und Weichenstellungen der ostdeutschen Gesellschaft.
Die Interviews beleuchten verschiedene Punkte. So geht es unter anderem um die Ausbürgerung Wolf Biermanns, die Beziehung zwischen Thomas Brasch und Erich Honecker, um die Opposition in der DDR oder die IM-Tätigkeit von Christa Wolf. Thomas Grimm scheute sich auch nicht vor Fragen, die die Stasi-Vergangenheit von 1967 bis 1969 Christa Wolfs betrafen. Ihre Antwort darauf war verhalten. Sie sah sich eher als Opfer, denn als Täterin. Schließlich wurde auch sie von 1969 bis 1989 durch die Stasi observiert.

Christa Wolf war weitaus mehr als nur Schriftstellerin, hatte einen riesigen Freundes- und Bekanntenkreis und war sehr gefragt, wenn es um politische und gesellschaftliche Dinge ging. Ihre bedachte und kluge Art wird auch im Gespräch mit Thomas Grimm deutlich. Das Beeindruckende an "Umbrüche und Wendezeiten" ist, dass Wolf sich nicht auf ein intellektuelles Niveau erhöht, sondern dass sie sehr persönlich von ihren Erfahrungen spricht. Sie wurde über Nacht einem noch größeren Publikum bekannt, nachdem sie am 04. November 1989 eine Rede auf dem Alexanderplatz hielt, die live im Fernsehen übertragen wurde. Den Antrag, das Staatspräsidium zu übernehmen, lehnte sie aber entschieden ab. Auch wenn sie sich politisch engagierte - vor allem zur Wendezeit -, so wollte sie nie ein politisches Amt ausführen. Trotzdem war sie öffentlich aktiv und wollte eine demokratische DDR aufbauen, hielt Plädoyers, damit die Menschen nicht massenhaft das Land verließen, allerdings ohne Erfolg, wie die Geschichte gezeigt hat. In ihrer Rede am 04. November 1989 auf dem Alexanderplatz erklärte sie:

"Also träumen wir mit hellwacher Vernunft Stell dir vor, es ist Sozialismus, und keiner geht weg! Sehen aber die Bilder der immer noch Weggehenden, fragen uns: Was tun? Und hören als Echo die Antwort: Was tun!"

Die Leser*in erfährt viel über diese sogenannte Wendezeit - ein Begriff, mit dem sich Christa Wolf nie anfreunden konnte. Die Autorin erlaubt einen Blick hinter die Kulissen, schildert, mit welchen Schwierigkeiten der Fall der Mauer für die Menschen im Osten verbunden war, und dass die Neuordnung weitaus mehr bedeutete als einfach nur Reisefreiheit zu haben. Sie erzählt von Enttäuschungen, von geplatzten Illusionen und von der Schwierigkeit, sich im Kapitalismus zurechtzufinden.

FAZ-Beitrag und Bachmann-Preis

Was die Vorwürfe von Helga Schubert betreffen, nach dem Christa Wolf eine SED-Schriftstellerin und Funktionärin war, so sind diese nicht neu. Dass sie jetzt wieder für regen Diskussionsstoff sorgen, liegt laut der Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert an der Falschaussage des Journalisten Jan Wiele, die in der Print-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 02.08.2020 erschien. Wiese besuchte Helga Schubert in ihrem Heimatdorf Neu Meteln – in dem früher auch Christa Wolf lebte - und führte ein Interview mit ihr. Darin klagt Helga Schubert Christa Wolf und Anna Seghers als glühende Funktionärinnen an, nicht aber Sarah Kirsch, wie Wiese fälschlicherweise angab. Dieser Fehler, von dem sich Helga Schubert selbstverständlich distanziert, führte in der Folge zu einem Interview auf DLF-Kultur, in dem sie nicht nur die Falschaussage korrigiert, sondern auch ihre – berechtigte – Empörung darüber zum Ausdruck bringt, dass sie es leid sei, nicht etwa auf ihren diesjährig gewonnenen Bachmann-Preis angesprochen zu werden, sondern dass sie immer nur über Christa Wolf definiert werden würde. Für sie gleiche das einem "Identitätsklau". Von Wolf hatte sich Schubert bereits in den 1980er Jahren distanziert, denn diese sei, so sagte sie gegenüber dem DLF-Kultur, erst "glühende Anhängerin des Hitlerreichs, (…) dann "glühende Anhängerin der Stalin-Zeit" gewesen und habe bis zuletzt (…) "immer noch totalitäre Ideen gehabt." Distanziert habe sie sich jedoch nicht von Sarah Kirsch, mit der sie weiterhin befreundet blieb. Sowohl der Unmut als auch die Kritik von Helga Schubert sind nachvollziehbar.

AVIVA-Tipp: Trotz oder gerade wegen des heutigen Wissens um Christa Wolfs Stasi-Vergangenheit liest sich der Briefwechsel mit Sarah Kirsch ungemein spannend. Er ist nicht nur ein schriftlicher Austausch von zwei der meistdiskutierten Schriftstellerinnen Deutschlands, sondern zugleich auch ein Spiegelbild der politischen Umstände und beleuchtet den Literaturbetrieb von innen. In "Umbrüche und Wendezeiten" gewähren die Interviews mit Christa und Gerhard Wolf einen persönlichen Einblick in das private, literarische und politische Leben des Ehepaars.

Zur Autorin: Sarah Kirsch, geboren 1935 in Limlingerode/Thüringen, wohnte bis zu ihrer Ausreise 1977 im Ostteil Berlins. Ab 1976 wurde sie von der Stasi überwacht. Von 1983 bis zu ihrem Tod 2013 lebte sie als freie Schriftstellerin und Malerin in Tielenhemme/Schleswig-Holstein. Für ihr dichterisches Werk erhielt sie u. a. den Georg-Büchner-Preis, den Jean-Paul-Preis sowie den Johann-Heinrich-Voß-Preis.
Zur Autorin: Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin/Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie starb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Zur Herausgeberin: Sabine Wolf, geboren 1961, ist Germanistin und wissenschaftliche Archivarin. Nach dem Studium der Germanistik und Archivwissenschaft in Leipzig und Berlin arbeitete sie im Archiv der Berliner Akademie der Künste, das Christa Wolfs literarischen Nachlass beherbergt. Dort ist sie seit 2006 die stellvertretende Direktorin. Sie ist unter anderem Herausgeberin des Bandes Christa Wolf, Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten. Briefe 1952-2011. Sie hat mehrere Ausstellungen kuratiert sowie Aufsätze und Bücher zu literaturgeschichtlichen Themen veröffentlicht, so zuletzt 2014 im Christoph Links Verlag "DDR-Literatur. Eine Archivexpedition”. Sie ist in der KOOP-LITERA Deutschland und anderen fachlichen Netzwerken aktiv.
Zum Herausgeber: Thomas Grimm, geboren 1954, studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophie und Ästhetik. Seit 1987 ist er freiberuflich als Filmemacher und Autor tätig. Seit dieser Zeit arbeitet er an seinen Zeitzeug*innen-Interviews. Unter anderem führte er diese mit Freia Eisner, Erica Glaser-Wallach, Sarah Haffner, Christa und Gerhard Wolf oder Margot Honecker. Ein umfangreicher Teil des Filmarchives befindet sich bei. Zeitzeugen TV



Sarah Kirsch – Christa Wolf – Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt – Der Briefwechsel
Suhrkamp Verlag, Erscheinungstermin 11/2019
Herausgegeben von Sabine Wolf
Gebunden, 456 Seiten
ISBN 978-3-518-42886-3
Euro 32,00
Mehr zum Buch unter: www.suhrkamp.de



Christa Wolf – Umbrüche und Wendezeiten
Suhrkamp Verlag, Erscheinungstermin 11/2019
Herausgegeben von Thomas Grimm
Gebunden, 141 Seiten
ISBN 978-3-518-46962-0
Euro 12,00
Mehr zum Buch unter: www.suhrkamp.de

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Christa Wolf - Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten – Briefe 1952-2011
Zum fünfjährigen Todestag der Schriftstellerin am 1. Dezember 2011 hat die Herausgeberin Sabine Wolf, Leiterin des Literaturarchivs in der Berliner Akademie der Künste, eine Autobiographie in Briefen gezaubert. (2017)

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Die Auffassung, dass die DDR in punkto Gleichberechtigung von Frauen ein wahres Fortschrittswunderland gewesen sei, ist nach wie vor weit verbreitet. Doch wie gestaltete sich die Lebensrealität der Frauen tatsächlich? Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Übersetzerin und Autorin Anna Kaminsky, versucht in ihrem Buch "Frauen in der DDR" einen umfassenden Einblick in das wahre Leben der weiblichen DDR-Bevölkerung zu geben – und dem gängigen Bild der DDR als zumindest im Bezug auf Gleichberechtigung der Geschlechter fortschrittlichem Land zu widersprechen. (2017)

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Beitrag vom 09.08.2020

Silvy Pommerenke