Pro Quote - mehr Frauen an die Spitze - Unterzeichnen für die 30-Prozent-Quote - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Public Affairs



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 27.02.2012


Pro Quote - mehr Frauen an die Spitze - Unterzeichnen für die 30-Prozent-Quote
AVIVA-Redaktion

JournalistInnen fordern eine Frauenquote für den Journalismus - damit wir mehr als nur zwei Prozent Frauen unter den ChefredakteurInnen haben. Darum haben bereits mehr als 300 medienschaffende ...




... Frauen und Männer von Tageszeitungen, Wochen- und Monatszeitschriften, in Online-Redaktionen, für Hörfunk und Fernsehen folgendes Schreiben unterzeichnet, das am 26. Februar 2012 an Chefredakteure, Verleger und Intendanten im ganzen Land ging:

"Sehr geehrte Chefredakteure, Intendanten, Verleger und Herausgeber!

Frauen sind `nicht das Problem, sondern die Lösung`, erkannte – spät bekehrt – Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart und kündigte eine Frauenquote für die Führungspositionen in seiner Redaktion an. Diese Maßnahme gebiete `nicht nur die Gerechtigkeit, sondern auch die ökonomische Vernunft`.
Tatsächlich sind nur zwei Prozent aller Chefredakteure der rund 360 deutschen Tages- und Wochenzeitungen Frauen, von den zwölf Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind lediglich drei weiblich. Und auch in den Redaktionen der Nachrichtenmagazine stehen fast ausschließlich Männer an der Spitze.
Es ist Zeit, etwas zu ändern.
Wir fordern, dass mindestens 30 Prozent der Führungspositionen in den Redaktionen im Laufe der nächsten fünf Jahre mit Frauen besetzt werden – und zwar auf allen Hierarchiestufen.
Schaffen Sie das?
Wir freuen uns auf eine baldige Antwort von Ihnen, die wir auf unserer Website www.pro-quote.de veröffentlichen möchten.
Mit freundlichen Grüßen,
die Unterzeichnerinnen"


Sind Sie ebenfalls Medienschaffende? Schließen Sie sich an und unterzeichnen Sie den Aufruf unter Pro Quote – mehr Frauen an die Spitze


DJV unterstützt die Initiative

"Wer Gleichberechtigung in den Führungszirkeln von Wirtschaft und Politik fordert, kann die Medien davon nicht ausklammern", so auch der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Es sei begrüßenswert, dass etliche Journalistinnen, darunter Sandra Maischberger, Miriam Meckel und Silke Burmester, auf die andauernde Ungleichbehandlung in journalistischen Führungspositionen aufmerksam machten.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) unterstützt darum die aktuelle Initiative für die Einführung einer Frauenquote in den Chefetagen von Verlagen und Sendern. "Frauen sind nicht die schlechteren Journalisten. Auch an weiblichem Nachwuchs besteht im Journalismus kein Mangel. Deshalb gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb in den redaktionellen Chefsesseln immer noch überwiegend Männer sitzen.", so Konken weiter.

Als großes Manko bezeichnete es Mechthild Mäsker, Vorsitzende des DJV-Fachausschusses Chancengleichheit, dass es keine verlässlichen Zahlen über die Geschlechterverteilung im Journalismus gebe. Bekannt sei jedoch, dass mehr als 50 Prozent der journalistischen BerufseinsteigerInnen weiblich seien, während nur wenige ChefInnenposten in Verlagen und Sendern von Journalistinnen wahrgenommen würden. "Wenn Appelle an Verleger nichts nützen, bleibt auf Dauer nur die Quote.", sagte Mäsker dazu.

Mit der Situation von Frauen im Journalismus befasst sich auch die DJV-Tagung "FRAU MACHT MEDIEN" am 10. und 11. März 2012 in Köln. Der Untertitel der vom DJV-Fachausschuss Chancengleichheit organisierten Veranstaltung lautet "Journalistinnen zwischen Gläserner Decke, Opferrolle und Frauenquote".


Weitere Informationen finden Sie unter:

Pro Quote auf Facebook

DJV für Frauenquote im Journalismus

Flyer der Tagung FRAU MACHT MEDIEN

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Journalistinnenbund e.V. veröffentlicht am 16. Februar 2011 Statement zur Quotendebatte

Aktionärinnen veröffentlichen die Ergebnisse ihrer Studie - Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen im europäischen Kontext

Führungsfrauen bleiben ausgebremst






Public Affairs

Beitrag vom 27.02.2012

AVIVA-Redaktion