Karolína Plíšková gewinnt als erste Tschechin beim Porsche Tennis Grand Prix 2018 in Stuttgart - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Sport



AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 13.05.2018


Karolína Plíšková gewinnt als erste Tschechin beim Porsche Tennis Grand Prix 2018 in Stuttgart
Sylvia Rochow

Die 26-Jährige bezwingt im Duell zweier starker Aufschlägerinnen CoCo Vandeweghe und sichert sich den Siegerinnen-Porsche. Anna-Lena Grönefeld im Doppel erfolgreich. Kerber gibt verletzt auf.




Mit Karolína Plíšková und CoCo Vandeweghe standen sich im Finale des Porsche Tennis Grand Prix´ 2018 zwei Spielerinnen gegenüber, die bisher eher nicht als Sandplatzspezialistinnen bezeichnet wurden. Es war jedoch bereits im gesamten Turnierverlauf zu erkennen, wie gut das Spiel der beiden starken Aufschlägerinnen auf dem im Vergleich zu Freiluftplätzen etwas schnelleren Hallencourt funktionierte. Vor 4.500 begeisterten ZuschauerInnen in der ausverkauften Porsche-Arena in Stuttgart bezwang die 26-Jährige Tschechin in einem hochklassigen Endspiel die US-Amerikanerin Vandeweghe nach knapp zwei Stunden verdient mit 7:6, 6:4.

Die Weltranglisten-Sechste sicherte sich nicht nur den Siegerinnen-Porsche, sondern ist bei der 41. Auflage des Traditionsturniers auch die erste tschechische Titelträgerin. Einen kleinen Haken hatte der Erfolg für Plíšková allerdings, denn sie besitzt bislang keinen Führerschein. Dennoch bestens gelaunt äußerte sich die 26-Jährige nach dem Finalsieg: "Ich hatte eigentlich schon im vergangenen Jahr vor, den endlich zu machen, aber bei unserem vollen Turnierkalender ist das gar nicht so einfach. Dieses Auto ist jetzt definitiv noch mal eine sehr große zusätzliche Motivation. Bis zum nächsten Porsche Tennis Grand Prix habe ich meinen Führerschein auf jeden Fall."

Den Doppeltitel holte die Nordhornerin Anna-Lena Grönefeld gemeinsam mit ihrer US-amerikanischen Partnerin Raquel Atawo. Sie bezwangen Kveta Peschke (Tschechien) und Nicole Melichar (USA) in einem spannenden Finale mit 6:4, 6:7(5). Kurioserweise werden beide Teams von dem Berliner Torsten Peschke gecoacht, der somit auf eine äußerst erfolgreiche Arbeitswoche zurückblicken kann. Anstatt eines Sportwagens erhielten Grönefeld und Atawo neben dem Pokal je ein Design-Offroad-Fahrrad mit Carbonrahmen.

Der zweifachen Stuttgart-Siegerin Angelique Kerber gelang zum Auftakt des Turniers eine erfolgreiche Revanche gegen Petra Kvitová. Bei der 1:4-Niederlage des deutschen Fed Cup-Teams gegen Tschechien am vorangegangen Wochenende war Kerber der zweifachen Wimbledon-Siegerin noch klar unterlegen, doch das zweite Aufeinandertreffen binnen weniger Tage entschied die Kielerin mit einer beeindruckenden Leistung glatt in zwei Sätzen für sich. Im Zweitrunden-Match gegen die Lettin Anett Kontaveit musste Kerber jedoch beim Stand von 0:6, 0:2 verletzungsbedingt aufgeben. Oberschenkelprobleme, die sich schon während des Fed Cups abgezeichnet hatten, ließen der 30-Jährigen keine Wahl, wie sie anschließend enttäuscht darlegte: "Ich habe schon ein paar Tage ein bisschen was gemerkt, aber heute beim Einschlagen war es extrem und im Spiel war es wahrscheinlich irgendein Schritt, den ich falsch gemacht habe oder falsch gerutscht bin, und da habe ich auf jeden Fall gemerkt, dass es noch ein bisschen mehr in den Oberschenkel reingezogen hat. Vielleicht war es auch nicht die beste Entscheidung, heute zu spielen, aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, hier in Stuttgart nicht rauszugehen."

Zum Leidwesen des Publikums befand sich die Kielerin in prominenter Gesellschaft. Im Anschluss an Kerbers Match musste die Weltranglisten-Dritte Garbiñe Muguruza aus Spanien gegen Anastasia Pavlyuchenkova (Russland) nach verlorenem 1. Satz mit einer Rückenverletzung passen. Zuvor hatte die tschechische Qualifikantin Marketa Vondrousova bereits gegen Elina Svitolina (Weltranglisten-Nr. 4) aus der Ukraine aufgegeben.
Umso spektakulärer gestaltete sich dann der folgende Viertelfinal-Tag, an dem drei von vier Matches erst nach jeweils mehr als zweistündiger Spielzeit in drei häufig hartumkämpften Sätzen entschieden wurden. Lediglich Vandeweghe kam zu einem glatten 6:4, 6:1-Erfolg gegen die ebenfalls leicht angeschlagene rumänische Weltranglisten-Erste Simona Halep.

Insgesamt fanden während der Turnierwoche einschließlich des Fed Cup-Wochenendes fast 43.000 ZuschauerInnen den Weg in die Porsche-Arena.

Weitere Infos unter:

www.porsche-tennis.de


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Copyright Text und Foto: Sylvia Rochow


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Beitrag vom 13.05.2018

Sylvia Rochow