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Beitrag vom 07.04.2016
Hatun-Sürücü-Preis 2016 – Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zeichnete Engagement für Mädchen und Frauen aus
AVIVA-Redaktion
Am 5. Februar 2016 wurden zum vierten Mal drei Berliner Projekte und Initiativen gewürdigt. Ziel des Frauenrechtspreises ist es, Menschen in den Vordergrund zu rücken, die sich oft im Stillen mit viel Tatkraft...
... für die Emanzipation und Gleichberechtigung von Mädchen und junge Frauen einsetzen.
Mit der Preisverleihung wird an Hatun Sürücü erinnert, die am 7. Februar 2005 von einem ihrer Brüder ermordet wurde, weil sie ihr Leben selbstbestimmt und frei führen wollte. Die drei diesjährigen Preisträger_innen zeigen, wie vielfältig das Engagement aussehen kann:
1. Preis: Mama Afrika e.V.
(500 Euro, gestiftet von Ilona Paschke-Yuvanc)
Der Verein trägt seit 2000 durch Aufklärungsarbeit in Deutschland und Guinea dazu bei, dass der weiblichen Genitalverstümmelung in afrikanischen Ländern ein Ende gesetzt wird. Im Fokus stehen dabei Ärzt_innen, Hebammen sowie Mütter und Großmütter. Sie werden durch Bildungs- und Aufklärungsprojekte über die schwerwiegenden physischen und psychischen Folgen der Beschneidung von Mädchen aufgeklärt. In Deutschland fungiert der Verein als Aufklärungszentrum für das Thema der Genitalverstümmelung, in Afrika werden vor allem Bildungseinrichtungen unterstützt, Infoabende organisiert und "Beschneiderinnen" zu beruflichen Alternativen beraten. Durch Angebote wie Bastel-, Koch- und Nähkurse wird Frauen und Kindern afrikanischer Herkunft ein geschützter Ort geboten, in dem sie sich über Vor- und Nachteile der eigenen Kultur austauschen.
Mehr Infos unter: www.mama-afrika.org
2. Preis: Interkultureller Mädchentreff Albatros gGmbH
(300 Euro, gestiftet von Katja von der Bey)
Der Interkulturelle Mädchentreff ist eine Einrichtung für Mädchen (ab 8 Jahren) und Frauen in einem sozial stark benachteiligten Kiez in Reinickendorf. Er arbeitet seit 1996 mit dem Ziel, die Bildungschancen von Mädchen und Frauen zu erhöhen und deren persönliche Entwicklung und Selbständigkeit in allen Lebensbereichen zu fördern. Bildungs-, Freizeit- und Beratungsangebote sind kostenlos und werden an mindestens fünf Tagen in der Woche angeboten. Dabei werden die Angebote stets den jeweiligen Bedürfnissen und Wünschen der Mädchen und Frauen angepasst. Auch Mädchen, die in einer der vier nahegelegenen Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete wohnen, werden in die Aktivitäten einbezogen.
Mehr Infos unter: www.interkultureller-maedchentreff.de
3. Preis: Afghanisches Kommunikations- und Kulturzentrum e.V.
(200 Euro, gestiftet von Jasmin Taylor)
Der Verein wurde 1987 gegründet und unterstützt in Berlin sowie Brandenburg lebende Afghan_innen. Die Schwerpunkte des Vereins, der durch ehrenamtliche Mitarbeit und Spenden getragen wird, liegen in der Integrations-, Menschenrechts-, Kultur- und Flüchtlingsarbeit. Für geflüchtete Kinder und Jugendliche bietet das Zentrum kulturelle Bildungsangebote, um sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen, Selbstvertrauen aufzubauen und emotionalen Halt zu erlangen. Vor allem für Frauen und Mädchen ist der Verein so ein Ort des Vertrauens geworden.
Mehr Infos unter: www.facebook.com
Die Jury 2016
Die Preisträger_innen wurden von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt. Die Mitglieder der diesjährigen Jury waren unter anderem:
Meral Al-Mer, Berliner Musikerin und preisgekrönte Journalistin mit türkisch-syrischen Wurzeln, wurde als Kind von ihrem Vater nach Deutschland verschleppt, wo er sie jahrelang unbehelligt quälte und misshandelte, bevor sie sich befreien konnte. In ihrem viel beachteten Buch "Nicht ohne meine Mutter" erzählt sie ihre Geschichte. Anstoß dazu war ein Zeitungsbericht über Hatun Sürücü.
Prof. Dr. Barbara John war langjährige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats. Auch darüber hinaus setzt sie sich für Integration, Antidiskriminierung und Gleichstellung ein – als Vorsitzende des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin.
Sharon Adler ist Gründerin und Chefredakteurin des Frauen-Onlinemagazins und Informationsportals "AVIVA-Berlin". Sie setzt sich seit mehr als 16 Jahren für Emanzipation und gegen Diskriminierung aller Art ein. Dafür wurde sie 2012 mit dem Berliner Frauenpreis ausgezeichnet.
In der Jury saßen zudem für die Grünen-Fraktion Anja Kofbinger, stellv. Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin, und Susanna Kahlefeld, Sprecherin für Partizipation und Gleichbehandlung von Migrant_innen.
Weitere Informationen zum Hatun-Sürücü-Preis und zur Preisverleihung finden Sie unter:
www.gruene-fraktion-berlin.de
susanna-kahlefeld.de
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Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin lobt zum vierten Mal den Hatun-Sürücü-Preis aus Hatun Sürücü wurde am 7. Februar 2005 Opfer eines sogenannten Ehrenmordes. Die junge Mutter hatte sich aus einer Zwangsehe befreit und danach ein selbstbestimmtes Leben in Berlin geführt. Kurz vor dem Abschluss ihrer Gesellinnenprüfung zur Elektroinstallateurin wurde sie von einem ihrer Brüder erschossen. Sie wurde nur 23 Jahre alt. (2015)
Hatun Sürücü-Brücke für 2016 geplant Am 7. Februar 2005 wurde die damals 23jährige alleinerziehende Kurdin in Berlin-Neukölln Opfer eines "Ehren"mords, weil sie selbstbestimmt leben wollte. Diverse Initiativen wie TERRE DES FEMMES (2013)