Rosenstraße. Der legendäre Protest der Frauen, 27. Februar bis 6. März 1943. Ab 2. November 2012 auf Blu-ray - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kultur



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 13.11.2012


Rosenstraße. Der legendäre Protest der Frauen, 27. Februar bis 6. März 1943. Ab 2. November 2012 auf Blu-ray
Sharon Adler

Die mehrfach ausgezeichnete Verfilmung von Margarethe von Trotta mit Maria Schrader und Katja Riemann lief im Jahr 2003 erfolgreich in den Kinos. "Though lovers be lost, love shall not, and death ...




... shall have no dominion".

Diese Gedichtzeile von Dylan Thomas wird auch im Film zitiert, in einem kleinen, überfüllten Raum in der Rosenstraße, Berlin, 1943.

Sechzig Jahre später in New York

Hannah
Weinstein (Maria Schrader), eine amerikanische Jüdin, spricht in ihrem Elternhaus deutsch. Sie ist mit einem Südamerikaner verlobt, einem Nichtjuden. Als Hannah´s Vater stirbt, besinnt sich ihre Mutter Ruth, gespielt von Jutta Lampe, in ihrer Trauer auf ihre jüdischen Traditionen und verbietet die Heirat mit Luis (Fedja van Huet). Hannah kann das nicht verstehen, denn ihre Mutter war nie religiös. Heimlich trifft Hannah sich mit der Cousine ihrer Mutter, um mehr über Ruth´s Vergangenheit zu erfahren, über die niemals gesprochen wurde.
Hannah ist, so Maria Schrader, "die Zuschauerin oder Zuhörerin der Geschichte." Jedoch hilft sie, die Kindheitsgeschichte ihrer Mutter, der kleinen Ruth aus der Rosenstraße, aufzuarbeiten.

Rosenstraße 2-4, 1943

Das ehemalige jüdische Wohlfahrtsamt in der Rosenstraße 2-4 wurde zu einem Sammellager umfunktioniert, in dem 1943 etwa 1500 bis 2000 jüdische Gefangene interniert wurden, darunter auch Frauen und Kinder.
Vor dem Gebäude versammeln sich Frauen, die hier ihre Familie vermuten. Hier begegnen sich auch Ruth (Svea Lohde), die ihre Mutter sucht und Lena Fischer (Katja Riemann), eine ehemals gefeierte Pianistin, deren Mann hierher verschleppt wurde.

Ich will meinen Mann wiederhaben

Nach und nach strömen immer mehr Frauen in die Rosenstraße. Trotz der Präsenz der SS und SA bleiben sie. Zunächst stumm wartend formiert sich bald ein lautstarker Protest gegen den bevorstehenden Abtransport der Eingeschlossenen.
Am siebten Tag geschieht das Unglaubliche: Die Tore des Gefängnisses öffnen sich, und wie viele andere Frauen kann auch Lena ihren Mann Fabian (Martin Feifel) wieder in die Arme schließen. Doch Ruths Mutter bleibt für immer verschwunden. Lena rettet Ruth das Leben, indem sie das kleine Mädchen bei sich aufnimmt...

Hannah auf Spurensuche

Von der Cousine ihrer Mutter, Rachel (Carola Regnier), erfährt sie, dass Ruth nach der Deportation ihrer Mutter von einer Frau namens Lena Fischer aufgenommen und gerettet wurde, bis sie schließlich von ihrer Tante in die USA gebracht wurde..
Hannah reist nach Berlin, um sich mit der heute 90 jährigen Lena Fischer (Doris Schade) zu treffen, für die sie ein rein historisches Interesse an den Ereignissen vorgibt.

Filmfestspiele Venedig 2003

Für ihre Rolle der Lena Fischer in dem deutschen Wettbewerbsbeitrag Rosenstraße erhielt Katja Riemann auf den Filmfestspielen Venedig 2003 den "Coppa Volpi" als beste weibliche Darstellerin.
Unter großem Applaus des Publikums wurde ihr der Preis vom Preis-Paten, dem französischen Regisseur Claude Lelouch, übergeben.

In einer kurzen Rede dankte sie der Jury und dem Festival, sowie vor allem ihrer Regisseurin Margarethe von Trotta und den anderen SchauspielerInnen des Films Rosenstraße. Ihren Preis widmete sie abschließend dem Andenken all jener Frauen, die in der historischen Rosenstraße engagiert zu ihrer Liebe und zu ihren inhaftierten Männern standen und so der Menschlichkeit zu einem Sieg über die Barbarei verhalfen.

Ein kleiner Sieg, denn viele der Freigelassenen wurden später deportiert. Dies verschweigt der Film jedoch.

AVIVA-Tipp: Margarete von Trotta hat mit ihrem Film ein Werk gegen das Vergessen geschaffen. Ein einmaliges Denkmal für die Zivilcourage.

Rosenstraße
Regie und Drehbuch: Margarethe von Trotta
Darstellerlnnen: Katja Riemann, Maria Schrader, Jutta Lampe, Jürgen Vogel, Carola Regnier, Doris Schade, Martin Feifel, Svea Lohde
Deutschland 2003
Blu-ray-Start: 02.11.2012
Im Verleih von Concorde Home Entertainment
(FSK):Freigegeben ab 12 Jahren
DVD
Laufzeit: ca. 130 Min. + 50 Min. Bonus
Bonus: Audiokommentar, Interviews, Making Of, B-Roll, dt. Kinotrailer, Informationen zu Cast & Crew, Produktionsnotizen
Bestell-Nr: 2166
EAN: 4010324021663
www.concorde-home.de
Blu-ray Disc
Laufzeit: ca. 135 Min
Bonus:
Original Kinotrailer Making-of Interviews mit Cast und Crew Audiokommentar der Regisseurin. Behind the Scenes
Bestell-Nr: 3870
EAN: 40104324038708
www.concorde-home.de


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Beitrag vom 13.11.2012

Sharon Adler