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Beitrag vom 10.02.2020
Ms. Monopoly. Das neue Spiel gegen den Gender Pay Gap
Sharon Adler
Hasbro mischt die Karten neu. Bei Ms. Monopoly werden Erfinderinnen gefeiert und auch die Spielerinnen verdienen bzw. gewinnen mehr als die Spieler. Auch sonst gibt es einige Neuerungen: Statt Grundstücken kaufen die Spieler*innen Produkte, die es ohne die innovativen Frauen, die sie erfunden haben, nicht geben würde. Und: statt Häusern und Hotels werden Zentralen gebaut, die weder an die Bank noch an die Mitspieler*innen verkauft werden dürfen!
Mit Ms. Monopoly ziert erstmals ab Oktober 2019 eine Frau das Cover des berühmten Spiels um den großen Deal. Sie ist Selfmade-Investment-Expertin und die Nichte von Mr. Monopoly. Mit ihren Investitionen fördert sie vor allem Erfinderinnen und Unternehmerinnen. So wurden die Straßen auf dem Spielbrett (in den Spielplanfeldern) durch bedeutende und wegweisende Erfindungen von Frauen ersetzt und anstelle von Häusern und Hotels bauen die Spieler*innen Geschäftszentralen. Eine weitere Neuerung ist die Wahlmöglichkeit für ein Geschlecht vor Spielbeginn. Die Spieler*innen können selbst entscheiden, ob sie als Frau oder als Mann antreten wollen, jedoch bekommen die Frauen ein höheres Startkapital und mehr Geld, wenn sie über LOS kommen.
Schade in dem Kontext ist, dass sich die Entwickler*innen nicht auch über eine gendergerechte Sprache Gedanken gemacht haben. Denn dass "Der Bankhalter" auch eine Frau sein kann, versteht sich von selbst.
Women power. Power to the women!
Mit dem Gender Pay Gap soll also endlich ebenso Schluss sein wie mit der unzureichenden Wahrnehmung der innovativen Erfindungen von Frauen, die aus unserem privaten wie beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
Mit Ms. Monopoly werden daher sowohl wissenschaftliche und unternehmerische Meilensteine gewürdigt als auch Dinge, die den Alltag ganz praktisch erleichtern. So ist unter anderem Melitta Bentz mit ihrem 1908 entwickelten Kaffeefilter in Spielkarten und Spielbrett ebenso vertreten wie Mary Anderson, die 1903 den elektrischen Scheibenwischer erfand, ohne den wir heute im Regen sitzen würden. Und auch die Forschungen im Bereich der Biophysik von Rosalind Franklin, sowie die zum Thema Stammzellen von Dr. Ann Tsukamoto sind in der Öffentlichkeit zu wenig sichtbar. Aber auch Erfindungen wie die Solarheizung von Mária Telkes und die Vorläufertechnologie zu unserem heutigen unverzichtbaren WLAN der jüdisch-österreichischen Exilantin Hedy Lamarr oder der "Compiler", die Basis Programmiersprache COBOL von Grace Hopper haben einen Ehrenplatz auf dem Monopoly Spielbrett.
Schade nur, dass bei Ms. Monopoly nicht auch an die Erfinderin des MONOPOLY erinnert wurde: Die Stenografin und Schauspielerin Elizabeth "Lizzie" Magie Phillips. Im Beitrag "Die Geschichte von Monopoly. Gehe nicht über Los" widmete sich bereits 2017 das Magazin brand eins der Kapitalismuskritikerin. Genannt hatte sie es "The Landlord´s Game". Dass dann, surprise, surprise, ein anderer, nämlich ein Mann, damit reich wurde, ist auch Gegenstand des ausführlichen Artikels.
Die WeiberWirtschaft, die größte Frauengenossenschaft Europas mit einem florierenden Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrum, widmete ihr 2019 die Gewerbeeinheit 3.1 in den Hofgebäuden.
Drei junge Erfinderinnen werden mit echtem Geld unterstützt
Stellvertretend für alle Frauen, die auch heute durch ihre Ideen den Status Quo in Frage stellen, unterstützt Hasbro drei junge Erfinderinnen. Sie erhielten jeweils ein Ms. Monopoly Brettspiel, in dem der übliche Einsatz der Bank von 20.580 Monopoly-Dollar gegen echtes Geld eingetauscht worden ist.
Alle jungen Erfinderinnen haben sehr unterschiedliche Hintergründe, aber ein gemeinsames Ziel: anderen zu helfen, ihre Erfindung zu nutzen.
Sophia Wang, eine 16-jährige aus Connecticut
Sie hat ein Gerät erfunden, das Erdfälle (plötzliche Einbrüche der Erdkruste) erkennen kann, bevor sie auftreten. Nach zwei Jahren Arbeit ist ihr Prototyp jetzt zu 93% genau. Sie hofft, dass er patentiert wird und beispielsweise in Gemeinden in Florida, die anfällig für Erdfälle sind, zum Einsatz kommt.
Gitanjali Rao, eine 13-Jährige aus Denver
Sie entwickelte eine Methode, die hilft, Blei im Trinkwasser zu erkennen, so dass Einzelpersonen den Test selbst durchführen und früher Ergebnisse bekommen können. Ihr Ziel ist es, ein kostengünstiges, einfach zu bedienendes und tragbares Gerät zu entwickeln, damit Menschen auf der ganzen Welt es nutzen können.
Ava Canney, eine 16-Jährige aus Irland
Sie erfand ein Spektrometer, das die Menge an Farbstoff in Süßigkeiten und Limonade misst. Nachdem sie die schädlichen Auswirkungen von Zusatzstoffen in unserer Nahrung untersucht hatte, wollte Ava die Menschen dazu befähigen, selbst fundierte Entscheidungen treffen zu können, welche Giftstoffe sie über ihre Nahrung zu sich nehmen.
Die Frau hinter dem Launch der Special Edition
"Mit der Einführung von Ms. Monopoly und dem Geld, das diese jungen Frauen für Investitionen in ihre Zukunftsprojekte erhalten haben, wollen wir die vielen Beiträge anerkennen und feiern, die Frauen für unsere Gesellschaft geleistet haben und weiterhin täglich leisten", sagte Jen Boswinkel, globale Markenverantwortliche Monopoly bei Hasbro.
Jen Boswinkel wurde für von der "The WIT Foundation" für den "2020 Wonder Women Award" nominiert und kam unter die Finalistinnen. Die Gewinnerinnen werden am 23. Februar 2020 bei den 16th Annual Wonder Women Awards in New York City bekannt gegeben.
Schon klar, dass es Männer gibt, die – anders als wir in der AVIVA-Redaktion – von Ms Monopoly wenig begeistert sind und im Gegenteil das feministische Spiel als Bedrohung empfinden: In einem Beitrag im "New Australian Bulletin" erschien ein frauenfeindlicher und aggressiver Artikel unter dem Titel "MONOPOLY GOES ANTI-MEN WITH NEW FEMINIST VERSION OF THE BOARDGAME".
AVIVA-Tipp: Ms. Monopoly ist das richtige Spiel zur richtigen Zeit.
Ms Monopoly bei Hasbro: monopoly.hasbro.com/de
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Quelle: Pressemitteilung Hasbro, AVIVA-Berlin