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Beitrag vom 10.03.2017
Bundesverdienstkreuz für 16 engagierte Frauen am 8. März 2017
AVIVA-Redaktion
Unter den für ihr langjähriges, herausragendes ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichneten Frauen ist auch die Schauspielerin und TERRE DES FEMMES Botschafterin Sibel Kekilli.
Bundespräsident Joachim Gauck verlieh den Frauen am 8. März, dem Internationalen Frauentag, im Schloss Bellevue die Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen.
In der Begründung des Bundespräsidenten hieß es:
"Sibel Kekilli leistet für die Rechte von Mädchen und Frauen einen weit über die Grenzen der Bundesrepublik wirkenden Beitrag. Sie nutzt ihre Popularität, um das Thema Frauenrechte zu einem öffentlichen Thema zu machen und dadurch mehr Menschen dazu zu bewegen, genauer hinzusehen"
Im Mittelpunkt des Engagements von Sibel Kekilli steht die Freiheit für Mädchen und Frauen.
"Jedes Mädchen, jede Frau muss so frei leben können, wie sie es für richtig hält, ohne durch Familie und Freunde massiv eingeschränkt oder wegen ihres Lebenswandels gar mit dem Tode bedroht zu werden", fordert die deutsch-türkische Schauspielerin.
Sie weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, für Freiheit zu kämpfen. "Meine Vision von Freiheit ist es, dass ich nicht einen großen Teil meiner Kultur aufgeben muss, um frei leben zu können", sagt sie. Es geht ihr darum, die Unterdrückung der Frauen zu thematisieren sowohl in ihren Filmrollen wie in "Gegen die Wand" und "Die Fremde" als auch in ihrem Engagement bei TERRE DES FEMMES (TDF). So unterstützt sie beispielsweise als TDF-Botschafterin das Projekt "Florika" der Frauenrechtsorganisation im bulgarischen Burgas. Es hat zum Ziel, Roma-Mädchen den Schulbesuch und eine Ausbildung zu ermöglichen. Sibel Kekilli reist immer wieder zu den Mädchen und ermutigt sie, weiterhin das pädagogische Angebot von Florika zu nutzen. Über das Projekt berichtete sie auch in ihrem Regiedebüt: Einem Dokumentarfilm über TDF Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle. Er hatte im Juni 2016 auf ARTE Premiere.
Der Verdienstorden ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich.
Insgesamt zeichnete der Bundespräsident am 8. März sechzehn Frauen aus, die sich für das Allgemeinwohl engagieren, darunter war neben Sibel Kekilli auch Fernsehmoderatorin und TDF Unterstützerin Nazan Eckes. Sie hat für TDF in der Kampagne und dem Film "Schaust du hin?" mitgewirkt, mit dem sich die Frauenrechtsorganisation gegen häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen wendet.
Ausgezeichnet wurden:
Baden-Württemberg: Elke Jordan-Mattes, Mahlstetten
Bayern: Rose Marie Wenzel, Deggendorf
Berlin: Shermin Langhoff und Karin Stötzner
Hamburg: Sibel Kekilli
Niedersachsen: Nadia Nashir-Karim, Hagen am Teutoburger Wald
Nordrhein-Westfalen: Nazan Eckes, Köln, Mathilde Höhlein, Windeck, Ruziye Malkus, Castrop-Rauxel, Christiane Pfitzner, Bielefeld
Rheinland-Pfalz: Ulrike Elz-Eichler, Münstermaifeld, Dr. Susanna Smolenski, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Saarland: Linda Weber, Völklingen-Ludweiler
Sachsen-Anhalt: Diana Kokot, Osterburg (Altmark), Petra Werner, Helbra
Thüringen: Ilse Mäurer, Weimar
Informationen zu den Geehrten und zum Verdienstorden finden Sie unter: www.bundespräsident.de/ordensverleihung
Mehr Infos zu TERRE DES FEMMES finden Sie unter:
www.frauenrechte.de
Die Kampagne "Schaust du hin?" ist online unter: schaust-du-hin.de
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Quelle: TERRE DES FEMMES, Bundespräsidialamt